Steinjöchl mit Falscher Kogel

Foto: Anhalter Hütte
Grafik: DER STANDARD

Weise Sprüche des Dalai Lama zieren die Wände der gemütlichen Gaststube und verleihen der kleinen Anhalter Hütte am Fuße der rund acht Kilometer langen Heiterwand in den Lechtaler Alpen einen Touch Himalaya; dieser wird noch durch den Umstand verstärkt, dass jeden Mittwoch original zubereitete nepalesische Gerichte auf der Speisekarte stehen.

Das Schutzhaus, das per Hubschrauber versorgt werden muss, ist berühmt für seine blütenreiche Umgebung. Die Pracht der Alpenflora hält oft bis in den Herbst an. Murmeltiere und Gämsen sind dort keine Rarität, mit Glück lassen sich auch Steinböcke beobachten.

Der etwas unterhalb der Anhalter Hütte gelegene Kromsee entsteht zur Schneeschmelze und versickert in langen Trockenperioden. Die Hütte aber bezieht ihr Wasser aus einer ständig sprudelnden Quelle, was im Kalk eher selten ist.

Vom hoch gelegenen Hanntennjoch aus ist die Anhalter Hütte in einer gemütlichen und einfachen Wanderung zu erreichen, die meisten Gipfel der Heiterwand aber versperren sich dem normalen Wanderer. Vom Steinjöchl bietet sich ein Abstecher auf den Falschkogel (in manchen Beschreibungen auch "Falscher Kogel" genannt) an. Doch der unmarkierte, aber nicht zu verfehlende Weg verlangt Trittsicherheit. Etwas schwieriger erweist sich auch der markierte Steig vom Steinjöchl zum Maldongrat.

Auch wenn man es bei einer reinen Hüttentour belässt und auf einen „Gipfelsieg" verzichtet, wird man in der von mächtigen Felswänden geprägten Landschaft auf seine Rechnung kommen; vor allem dann, wenn man die Muße aufbringt, die zum Teil seltenen alpinen Pflanzen am Rande des Weges zu bewundern.

Die Route: Vom Hahntennjoch geht es auf der roten Markierung zuerst sanft, dann etwas steiler in einer Stunde auf das Steinjöchl. Dann folgt ein kurzer steiler Abstieg in das Steinkar und zum Kromsee, ehe man die wenigen Höhenmeter zur Anhalter Hütte bewältigen muss. Gehzeit ab Steinjöchl eine halbe Stunde.

Der Rückweg erfolgt auf der Anstiegsroute, man muss mit einer Gehzeit von etwa 1¼ Stunden rechnen. Für den Abstecher vom Steinjöchl auf den Falschkogel und zurück braucht man etwa 1¼ Stunden, eine halbe Stunde länger ist die Gehzeit vom Steinjöchl zum Maldongrat und zurück. (Bernd Orfer/DER STANDARD/29.8.2009)