London - Der wegen seiner Krebskrankheit begnadigte Lockerbie-Attentäter hat sich für eine öffentliche Untersuchung des Terroranschlags ausgesprochen. "Wir alle wollen die Wahrheit wissen. Die Wahrheit stirbt nie", sagte Abdel Bassit Ali Mohammed al-Megrahi der in Glasgow erscheinenden Zeitung "The Herald" (Samstag).

Gleichzeitig verteidigte der 57-jährige seinen Verzicht auf eine Berufung gegen seinen Schuldspruch. Er hätte das Ende der Berufung nicht mehr erlebt. "Es ging mir nur um meine Familie. Die Leute haben zwar gesagt, es habe Druck der libyschen oder schottischen Behörden gegeben, aber den gab es nicht", sagte der krebskranke Al-Megrahi.

Al-Megrahi hatte stets die Schuld für den Anschlag auf die Maschine der Fluggesellschaft PanAm bestritten, bei dem 1988 beim schottischen Ort Lockerbie 270 Menschen starben. Für eine öffentliche Untersuchung würde er Dokumente zur Verfügung stellen, die er für eine geplante Autobiografie nutze. "Ich habe aber das Gefühl, dass die britische Regierung eine öffentliche Untersuchung vermeiden will, denn das würde ihr und den Amerikanern Kopfschmerzen bereiten." (APA/dpa)