Libreville - Knapp drei Monate nach dem Tod des langjährigen Präsidenten Omar Bongo haben die Menschen in Gabun am Sonntag einen Nachfolger gewählt. 18 Kandidaten traten an, darunter Bongos ältester Sohn Ali Bongo Ondimba. Einer dieser Bewerber, Cassimir Oye Mba, zog sich jedoch am Nachmittag aus dem Rennen zurück. Er begründete seinen Schritt damit, dass er nach der Abstimmung mit gewaltsamen Reaktionen rechne. Der Wahltag verlief allerdings friedlich.
Es war das erste Mal seit 42 Jahren, dass der Ausgang der Abstimmung in Gabun ungewiss war. Präsident Bongo regierte das zentralafrikanische Land seit 1967 mit harter Hand, aber ohne die Grausamkeit anderer Diktatoren.
Von den aussichtsreichsten Oppositionskandidaten ist Pierre Mamboundou der einzige ohne jegliche Verbindungen zum alten Regime. André Mba Obame war dagegen einst Innenminister und aktives Mitglied der regierenden Demokratischen Partei Gabuns (PDG). Die Opposition hat damit gedroht, die Abstimmung im Falle eines Wahlsiegs von Ali Bongo anzufechten.
Bereits in der Früh bildeten sich vor Wahllokalen lange Schlangen. Präsident wird, wer im ersten Wahlgang die einfache Mehrheit der Stimmen erreicht. Bei der großen Anzahl von Kandidaten könnten dafür weniger als zehn Prozent ausreichen. Daraus könnte sich ein Legitimationsproblem ergeben. Die Wahllokale hatten bis 19.00 Uhr MESZ geöffnet. Amtliche Ergebnisse werden am kommenden Mittwoch erwartet. (APA/AP)