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Die Illustration zeigt Andromeda (rechts in der Mitte, gleichsam im "Hintergrund") und die über drei Milliarden Jahre berechnete Bahn der Triangulum-Galaxie, die sich im Uhrzeigersinn von ihrer großen Schwester weg und wieder auf sie zu bewegt, um schließlich mit ihr zu verschmelzen.

Illustration: AP Photo/Illustration by John Dubinski and Larry Widrow

Washington - Die Andromeda-Galaxie (M 31), die noch vor der Milchstraße größte Galaxie der Lokalen Gruppe, ist derzeit etwa 2,5 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt und kommt näher. Wie schnell, lässt sich vorerst nur schwer messen - in etwa vier bis zehn Milliarden Jahren könnten die beiden Galaxien aber kollidieren und aus der Verschmelzung eine neue Super-Galaxie entstehen lassen.

Auf ihrem Weg hat Andromeda aber bereits eine Reihe von Kleingalaxien gleichsam verschluckt. Astronomen fanden jetzt die Überreste von rund einem halben Dutzend solcher Zusammenstöße, wie sie im Wissenschaftsmagazin "Nature" berichteten. "Was wir sehen können, sind Anzeichen für einen Kannibalismus", erklärte der leitende Autor der Studie, Alan McConnachie vom Herzberg Institut für Astrophysik in Victoria in der kanadischen Provinz British Columbia. "Wir haben Dinge gefunden, die zerstört wurden - teilweise verdaute Überreste." Mike Irwin von der Universität Cambridge in England, ein weiterer Autor der Studie, weist darauf hin, dass damit erstmals Hinweise auf galaktische Verscmelzungen in unserer unmittelbaren kosmischen Nachbarschaft gefunden wurden.

Triangulum wird vor uns absorbiert

Harvard-Astronom Mark Reid relativierte die zugkräftige Formulierung vom "Kannibalismus" etwas und verwies darauf, dass es bei solchen Zusammenstößen keine wirklichen Opfer gibt und keine Sterne verschwinden - nur Strukturen von deren Anordnung. Da eine Galaxie zum größten Teil aus leerem Weltraum besteht, werden Sterne meist nur von ihrem ursprünglich Ort fortgerissen. Dass Sterne oder Planeten zusammenstoßen, komme deshalb, wenn überhaupt, nur sehr selten vor.

Der nächste größere Kandidat für eine Verschmelzung mit Andromeda wird die Triangulum-Galaxie sein, die drittgrößte Angehörige der Lokalen Gruppe. Sie kam Andromeda zu nahe und trudelt jetzt in den nächsten rund drei Milliarden Jahren in ihre große Schwester hinein. (AP/red)