Der alternative Festnetzanbieter eTel, der durch jüngste Akquisitionen (zuletzt: European Telecom) nach Eigenangaben zu einem der namhaften Player im Festnetzmarkt aufgestiegen ist, weist Übernahmegerüchte zurück. Zuletzt war von einer Übernahme durch Konkurrent UTA die Rede gewesen.
"Ich kann nicht sagen, was unser Eigentümer, ein irischer Wagniskapitalgeber, plant"
Man sei nach der Integration der European Telecom nun gut aufgestellt, habe heuer den Turnaround geschafft und sei positiv was Cashflow und Ebitda betrifft, sagt Achim Kaspar, Vorstandsvorsitzender der eTel Austria. Allerdings: "Ich kann nicht sagen, was unser Eigentümer, ein irischer Wagniskapitalgeber, plant", sagt Kaspar.
In Österreich erwäge die eTel jedoch, auch Mobilfunk ins Angebot zu nehmen. Dazu wolle man die neue Fassung des Telekommunikationsgesetzes abwarten, das aller Wahrscheinlichkeit die Bildung von "Virtual Mobile Network Operators" erlaube. VMNOs sind Anbieter, die mit einer eigenen Rufnummer über kein eigenes Netz verfügen sondern sich bei fremden Mobilfunkbetreiber einmieten. Auch eine weitere Akquisition bis zum Herbst sieht Kaspar als Möglichkeit, wobei ein Internet Service Provider das eTel-Portfolio abrunden könnte.
eTel Austria verfügt nun nach der Übernahme von European Telecom neben einem österreichweiten Backbone-Netz über ein rund 65 km langes City Network in Wien. Das Unternehmen hat 140 Mitarbeiter und betreut 42.000 Business-Kunden aus dem klein- und mittelständischen Bereich sowie rund 85.000 Privatkunden. Inklusive European Telecom hat die eTel im Vorjahr 78 Mio. Euro umgesetzt. (Johanna Ruzicka, DER STANDARD Printausgabe, 25. März 2003)