Bagdad/Kairo/Teheran - Die US-Bodentruppen haben angeblich unter heftigem Beschuss die strategisch wichtige Stadt Nassiriyah im Süden des Irak durchquert und sich weiter vom Südosten her auf die irakische Hauptstadt Bagdad zubewegt. "Der Konvoi ist jetzt durch", berichtete Reuters-Reporter Sean Maguire. Unter strategischen Gesichtspunkten könnte die Truppe vom Südosten her Teil einer Zangenbewegung sein, mit der die von den USA geführten Einheiten Bagdad einschnüren könnten. Südwestlich Bagdads sind die Truppen Militärangaben zufolge bis auf hundert Kilometer an die Hauptstadt herangerückt. "Nassiriyah scheint noch immer feindlich gesonnen", sagte Maguire. "Aber die Amerikaner haben jetzt die Wasserwege überquert und bewegen sich weiter nach Norden."
In Nassiriyah waren die US-Marineinfanteristen unter starken Beschuss geraten, als sie ihren Militärkonvoi durch die Stadt schleusten. "Beim ersten Tageslicht wurden sie beschossen, wir wissen nicht von wem", sagte Maguire. Die US-Truppen hatten in der Stadt zwei Brücken unter ihre Kontrolle gebracht, über die der weitere Vormarsch Richtung Bagdad führen soll. Es war ihnen jedoch zunächst nicht gelungen, die Straßen dazwischen - zwischen dem Euphrat und dem weiter nördlich gelegenen Saddam-Kanal - zu sichern. In der Nacht hatten sie den Korridor mit Panzern und gepanzerten Fahrzeugen abgesichert.
Beim erbitterten Kampf um die südirakische Stadt Nassiriyah ist nach Angaben der schiitisch-irakischen Opposition der örtliche Vorsitzende der regierenden Baath-Partei getötet worden. Attijeh Schahin und weitere Parteimitglieder seien am Montag bei US-Bombenangriffen ums Leben gekommen, erklärte die in Teheran ansässige Oberste Versammlung der islamischen Revolution in Irak am Dienstag. Die Truppen der USA und Großbritanniens hätten mittlerweile den Bahnhof der rund 350 Kilometer südöstlich von Bagdad gelegenen Stadt unter ihrer Kontrolle.(APA/Reuters)