Bonn - Die Deutsche Post hat für rund eine Milliarde Euro das Paket- und Kurierdienstnetz des US-Unternehmens Airborne übernommen. Mit dem Erwerb des gesamten Bodengeschäfts von Airborne durch die Post-Logistiktochter DHL dringt das frühere Staatsunternehmen mit einem großen Schritt auf den US-Markt vor. Als Nummer drei bei der Landzustellung in den USA wird die Post mit Airborne den beiden Marktführern United Parcel Service (UPS) und Federal Express (FedEx) auf deren heimischem Markt Konkurrenz machen. DHL ist bereits außerhalb der USA weltweit Marktführer bei Expressdienstleistungen mit dem größten Netzwerk.

Paketdienste Umsatzbringer

Der Versand von Briefen trug im vergangenen Jahr nur noch 28 Prozent zum Gesamtumsatz von 39,3 Mrd. Euro bei, sagte Post-Chef Klaus Zumwinkel am Dienstag in Bonn bei der Vorlage der Bilanzzahlen. Durch kräftige Zukäufe und die Integration der Express-Tochter DHL steuerten die Paketdienste mit 30 Prozent den größten Teil am Konzernumsatz bei. Das soll weiter ausgebaut werden, auch an die österreichische Post wird dabei gedacht.

Ergebniseinbruch

Während die traditionelle Briefsparte im vergangenen Jahr einen relativ stabilen Umsatz von 11,67 Mrd. Euro beisteuerte, brach das Betriebsergebnis um über 15 Prozent auf 1,66 Mrd. Euro ein. Grund sei die Flaute auf dem Werbemarkt und bei der Wirtschaftspresse. Im laufenden Jahr rechnet Konzernchef Zumwinkel mit Einbußen von 300 Mio. Euro aufgrund der staatlich verordneten Portosenkung. (APA, Reuters, DER STANDARD, Printausgabe 26.3.2003)