Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: AP/Blackwell

"Wie sollte ich nicht selbstsicher sein?" , fragte sich der Präsidentschaftskandidat bei einer seiner Wahlkundgebungen. Tatsächlich hatte der 50-jährige Ali Ben Bongo keinen Grund, nicht von seinem Sieg überzeugt zu sein. Sein Vater Omar Bongo regierte Gabun 41 Jahre lang und baute ein System auf, das seine Familie und den Clan in den Mittelpunkt aller politischen, wirtschaftlichen und militärischen Interessen stellte.

Ali Bongo konnte angesichts seines Einflusses und seines Reichtums nur gewinnen, sein Antlitz war in ganz Gabun affichiert, schon sein Name steht für Macht. Dass in Libreville trotz der 42 Prozent der Stimmen, die "Monsieur Fils" - der "Herr Sohn" , wie er genannt wird - bekommen haben soll, keine applaudierenden Anhänger des neuen Präsidenten, sondern brennende Autoreifen zu sehen waren, mag wohl daran liegen, dass Ali Bongo einfach nicht beliebt ist. Er galt lange als ein tollpatschiger, protziger Vertreter der Jeunesse dorée, die durch die Nachtclubs zog, während die große Mehrheit der Gabuner in menschenunwürdiger Armut lebt.

Ali Bongo, der in Frankreich in die Schule ging und an der Sorbonne Jus studierte, wird auch vorgeworfen, dass er keine der lokalen Sprachen spricht. Er selbst gehört der Minderheit der Teke an, während die Mehrheit in dem westafrikanischen Land zu den Fang zählen.

Nach einigen Versuchen als Rapper - Bongos Mutter Marie Joséphine Kama war im Gegensatz zu ihm eine erfolgreiche Sängerin - konvertierte er 1982 nach dem Vorbild seines Vaters zum Islam, erst dann begann er sich für Politik zu interessieren. Und aus Alain-Bernard wird Ali Ben Bongo. In der Demokratischen Partei (PDG) seines Vaters steigt Ali Ben schnell auf. 1989 wird er Außenminister (Spitzname Baby Zeus), zehn Jahre später übernimmt er das Verteidigungsministerium, das ihm auch jetzt als Machtbasis dient.

Im Juni dieses Jahres tritt Ali Ben im Fernsehen auf, um den Tod seines Vaters bekanntzugeben und sich als Nachfolger zu positionieren. Der Mann mit der Pomade im Haar verspricht sogar, dass Gabun beim nächsten Fußball-Weltcup dabei sein wird, falls er gewählt wird. Auch wenn ihm nun Wahlfälschung vorgeworfen wird, Bongo bleibt selbstsicher. Schließlich ist ihm Unterstützung aus Paris sicher. Frankreich hat Ölkonzessionen für den Konzern Total in Gabun, und die Franzosen dürfen das Land als Stützpunkt für die Marineinfanterie nutzen. Bongo selbst ist mit der Französin Sylvia Valentin verheiratet und hat eine Tochter und zwei Söhne. (Adelheid Wölfl/DER STANDARD, Printausgabe, 8.9.2009)