Berlin - Die Wirtschaft in Deutschland kommt nach Einschätzung des Kieler IfW spürbar in Schwung. So belebe sich die Nachfrage aus dem Ausland, teilte das Institut für Weltwirtschaft (IfW) am Mittwoch mit. Zudem expandiere auch die Inlandsnachfrage. Die Experten hoben deswegen ihre Prognose für das laufende Jahr und erwarten nur noch einen Einbruch von 4,9 Prozent.
Für 2010 ist sogar wieder ein Wachstum von einem Prozent in Sicht. Allerdings bleibe das Wachstum so schwach, dass die Kapazitätsauslastung erneut leicht abnehme, schrieben die Experten. Sie sind damit etwas pessimistischer als der Bankenverband, der im kommenden Jahr ein Wachstum von 1,5 Prozent für möglich hält.
Die Firmen profitierten im kommenden Jahr vom Anziehen des Welthandels. Im Zuge der weltweit anziehenden Produktion dürften die Exporte zulegen, prognostizierten die IfW-Experten. Der Zuwachs bleibe aber deutlich hinter den zweistelligen Wachstumsraten der vergangenen Jahre zurück. "Der wesentliche Grund ist, dass die Weltwirtschaft sehr viel langsamer expandiert als damals."
Allerdings stiegen auch die Importe im kommenden Jahr sogar noch stärker als die Ausfuhren, der Außenhandel dürfte daher das Wachstum dämpfen. Der Einbruch des Welthandels macht Exportweltmeister Deutschland in diesem Jahr zu schaffen, der Exportrückgang sei der wichtigste Grund für das Schrumpfen des Bruttoinlandsprodukts, schrieben die Experten.
Auch die Inlandsnachfrage dürfte sich kräftig beleben. Einerseits profitierten die Verbraucher von der nur gering steigenden Arbeitslosigkeit und dem Anstieg des real verfügbaren Einkommens. Die Zahl der Arbeitslosen werde im Jahresschnitt 2010 auf lediglich knapp 3,9 Millionen steigen, für das Jahresende 2010 sagt das Institut etwa 4,2 Millionen Menschen ohne Arbeitsplatz voraus. Der private Konsum werde daher auch im kommenden Jahr wachsen. Andererseits komme das milliardenschwere Konjunkturpaket der Bundesregierung nach und nach bei der Bauwirtschaft an. (APA/Reuters)