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Grafik: APA

Wien - Die seit Juni rückläufigen Verbraucherpreise stärken die Kaufkraft der Österreicher - vor allem das Tanken ist heuer etwas billiger geworden. Ein leichtes Plus am Gehaltskonto beschert zudem die kleine Steuerreform. Im Bundesländervergleich überdurchschnittlich viel Geld im Börsel bleibt heuer nach wie vor den Wienern - vor den Salzburgern und Niederösterreichern. Doch Niederösterreich holt auf, denn der Speckgürtel rund um Wien mit seinen ohnehin schon kaufkräftigen Gemeinden wächst kontinuierlich, geht aus einer RegioData-Studie hervor.

Seit Anfang des Jahres entwickelt sich die Inflation Monat für Monat nach unten. Nach einer bereits im Juni leicht negativen Inflationsrate von 0,1 Prozent sank das Preisniveau im Juli sogar um 0,3 Prozent. Damit langte die Teuerung auf dem niedrigsten Stand seit Sommer 1966 an. Allerdings wäre der Verbraucherpreisindex ohne die Verbilligung bei Treibstoff-und Heizölpreisen - um ein Viertel binnen 12 Monaten - laut Statistik Austria um 1,3 Prozent gestiegen. 2008 hatte die Inflation in Österreich noch 3,2 Prozent betragen.

Die Turbulenzen an den Finanzmärkten und die dramatischen Einbrüche der Börsenkurse im vergangenen Jahr hätten eher den Wohlhabenderen Kaufkraft gekostet. Ein Auseinandergehen der Einkommensschere könne statistisch nicht nachgewiesen werden, berief sich RegioData auf die Quellen Eurostat und Statistik Austria. Der Anteil der armutsgefährdeten Österreich sei mit 12 Prozent in den vergangenen zehn Jahren konstant geblieben.

Einkommensschwaches Burgenland

Zu den einkommensschwächsten Region in Österreich zählen heuer einmal mehr das südliche Burgenland, die Oststeiermark, große Teile Kärntens sowie Osttirol. Hier liegt die Kaufkraft schon seit Jahren um rund 15 bis 20 Prozent unter dem österreichischen Durchschnitt.

Ausreißer nach oben finden sich vor allem in Wien/Innere Stadt, wo dem durchschnittlichen Bewohner jährlich 36.140 Euro zur Verfügung stehen, Gießhübel (25.630 Euro), Brunn am Gebirge (25.560 Euro), Perchtoldsdorf (25.520 Euro) sowie Lech am Arlberg (24.700 Euro).

Der Wintertourismus sei für die ursprünglich kleinen Bergdörfer in Tirol und Vorarlberg "ein absoluter Wohlstands-Turbo", sagte ein Sprecher der RegionData Research GmbH zur APA. Ohne diese Einnahmen würde das durchschnittliche Einkommen vermutlich nicht einmal die Hälfte erreichen.

Während die Wiener - nach Abzug von Steuern und Sozialversicherung - im Durchschnitt jährlich 18.660 Euro pro Jahr zur Verfügung haben, bekommen die Burgenländer mit nur rund 16.650 Euro am wenigsten in ganz Österreich. (APA)