Mailand  - Wissenschafter haben die Ursachen für das fehlende Anschlagen von Therapien zur Bekämpfung der Osteoporose entdeckt. Verantwortlich sei ein zu geringer Säuregehalt des Magens bei der Nahrungsverdauung. Bildet der Magen zu wenig Säure, kann er nicht genügend Kalzium aufnehmen, was zu Osteoporose führen kann. In Österreich leiden etwa 600.000 bis 700.000 Personen, überwiegend Frauen, an Knochenschwund. Durch Osteoporose nimmt die Knochendichte und -qualität ab, die Knochen werden spröde und brüchig, ein erhöhtes Risiko für Knochenfrakturen entsteht.

Zu wenig Kalzuium wird aufgenommen

Viele Menschen, die an einem Überschuss von Magensäure leiden, nehmen Medikamente zur Hemmung der Magensäurebildung ein. Ein Zuwenig an Magensäure stört aber die Kalziumaufnahme aus der Nahrung. "Das meist in Verbindung mit Vitamin D3 zur Therapie und Prävention verabreichte Kalziumkarbonat wird nicht absorbiert, wenn der PH-Wert zu hoch ausfällt", erklärt die Studienautorin Anna Villa. "Schuld daran ist ein Defekt der bei der Verdauung beteiligten Protonenpumpe. Gleichzeitig haben wir auch den Nachweis erbracht, dass Kalziumglukonat bei permanentem Säuredefizit als Ersatz für das Kalziumkarbonat dienen kann", so die italienische Wissenschaftlerin. Eine Behandlung mit einem Kalzium-Präparat auf Basis von Kalziumglukonat könne somit die Osteoporoseentstehung bei Magenpatienten verhindern.

Kalziumglukonat wird - im Gegensatz zu Kalziumkarbonat - vom Körper magensäureunabhängig aufgenommen. Allerdings sind mehr als 90 Prozent der im Handel erhältlichen Kalziumpräparate auf der Basis von Kalziumkarbonat.

Die Untersuchung wurde von einem interdiziplinären Team in einem Zeitraum von drei Jahren anhand von Tierversuchen und an 13 Patienten durchgeführt.  Einzelheiten sind in der Fachzeitschrift "Nature Medicine" dargestellt. (pte/red)