
Bekanntermaßen
sind die wesentlichen technischen Probleme der Kleinwagen gelöst. Fast alle sind mittlerweile flott, sparsam, relativ sicher im Fahrverhalten und stehen sogar beim Crash den größeren kaum nach.

Das Einzige,
womit sich ein Hersteller heute noch bei einem Kleinwagen hervortun kann, ist, möglichst viel Platz, Variabilität und damit Nutzbarkeit im vorgegebenen Korsett geringer Außenmaße zu bieten. Selbstverständlich darf bei allen Bemühungen der Preis nicht den Rahmen sprengen.

Nun rückt der Minivan-Gedanke
in die Kleinwagenkategorie hinunter. Da gibt's natürlich keine dritte Sitzreihe, aber die Proportionen werden übernommen. Nachdem Länge und Breite nicht wachsen dürfen, weicht man in die Höhe aus.

Beim neuen Opel Meriva
bedeutet das: eine aufrechte Sitzposition, die grundsätzlich sehr angenehm ist, außerdem fällt das Aus- und Einsteigen leichter als bei einem konventionell geschnittenen Auto. Vorne sitzt man also sehr gut, was auch mit anderen Dingen zusammenhängt, doch darüber später.

Wesentlich ist,
dass im Meriva auch hinten Erwachsene chauffiert werden können. Nicht nur: "Na ja, geht eh irgendwie." Da der Abstand zwischen Sitzfläche und Fahrzeugboden relativ groß ist, sitzt man hier also entspannter als in mancher Oberklasse-Limousine. Nicht nur der Abstand zu den Vordersitzen ist groß genug, es liegt vor allem daran, dass man die Knie weniger abwinkeln muss. In diese Richtung wurde nun gerade die hintere Sitzreihe in vielen Details verfeinert.

So lässt sich
aus dem Fünfsitzer mit wenigen Handgriffen und ohne Fingereinzwicken und Kreuzverreißen ein bequemer Viersitzer mit Mittelarmlehne und Mittelablagebox machen. Die mittlere Sitzfläche taucht dabei in Richtung Wagenboden ab. Sollte es nun weiterhin eher um den Komfort der Passagiere gehen als um das Gepäckvolumen, sind die beiden äußeren Sitze um 20 Zentimeter nach hinten verschiebbar. Und da wäre jetzt noch eine Menge mehr zu erzählen, aber das Wesentliche ist damit wohl angedeutet. Man hat sich jedenfalls dafür den Begriff "FlexSpace" schützen lassen.

Daran knüpft sich gleich die Frage:
Wie kommt der große Kleine mit voller Beladung zurecht? Die Verbundlenker-Hinterachse mit sehr kurzen und damit Platz sparenden Schraubenfedern verkraftet die Last sehr gut, spricht aber durch die extrem progressive Kennung auch bei Solofahrt einwandfrei an.

Was man dem Meriva
vielleicht vorhalten könnte, ist, dass er durch seine Höhe in engen Kurven mehr Seitenneigung aufweist als der Corsa. Noch zu erwähnen: Das Design ist flott, aber nicht auffällig modisch.

Diese Linie
zieht sich auch innen durch, und das bei überraschend sauberer Verarbeitung. Der Meriva wird in drei Ausstattungsvarianten angeboten. Aber auch mit der Grundversion lässt sich schon leben, halt ohne Klimaanlage.

Der Meriva
ist in Österreich ab Mai erhältlich, und zwar mit 1,6- und 1,8-Liter-Benziner (87, 100 PS und 125 PS) und einem 1,7-Direkteinspritz-Diesel (75 PS), der Common-Rail-Direkteinspritz-Diesel (100 PS) ab Herbst.

Es sei angemerkt,
dass der 125-PS-Benziner bei 130 km/h deutlich lauter ist als der 100-PS-Diesel. Die Preisliste beginnt bei 15.400 Euro für den 85-PS-Benziner, man kann sich über Motor und Ausstattung auf deutlich über 20.000 Euro hinaufschrauben. (Rudolf Skarics, AUTOMOBIL, 21.3.2003)
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