Wien - Die Aktienexperten der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) haben ihr Anlagevotum für die Aktien des heimischen Chemieunternehmens Semperit Holding von "Hold" auf "Buy" angehoben. Auch die Gewinnschätzungen wurden nach oben revidiert. Für das Jahr 2003 rechnet die BA-CA mit einem Gewinn je Aktie in Höhe von 1,23 Euro. Zuvor waren die Analysten noch von 1,12 Euro je Aktie ausgegangen.

Im Folgejahr werde der Gewinn je Anteilsschein auf 1,45 (zuvor: 1,28) Euro je Aktie ansteigen, hieß es weiter. Die Dividende 2002 wird nun mit 40 (38) Cent je Aktie erwartet. Das Kursziel wird mit 16 Euro beziffert.

Die Erhöhung der Gewinnschätzungen begründete Analyst Peter Bauernfried mit den besser als erwartet ausgefallenen Ergebnissen für das Jahr 2002 sowie den weiter zu erwartenden Produktivitätsfortschritten. Die Expansion nach Osteuropa und Asien habe in den vergangenen Jahren zu einer kontinuierlichen Verbesserung der Effizienz geführt.

Einen Wermutstropfen sieht der BA-CA-Analyst dennoch: "Der starke Euro könnte die Erreichung der Unternehmensziele erschweren, sollte die Gemeinschaftswährung auf dem Niveau bei 1,10 Dollar für längere Zeit verharren", gab Bauernfried zu bedenken.

Die Gerüchte rund um eine neue Eigentümerstruktur bei der Semperit Holding werden zwar den Aktienkurs stützen. Sie sind jedoch keine Garantie für einen weiteren Anstieg der Aktie, so Bauernfried. Die Unterstützung dürfte von Seiten der Schweizer Cross Capital kommen. Diese habe in letzter Zeit nach und nach Semperit-Aktien zugekauft und halte nun Gerüchten zu Folge 10 Prozent am Aktienkapital der Semperit.

Es werde erwartet, dass die Cross Capital ihre Anteile weiter erhöhen wird und sogar ein Angebot an die anderen beiden Kernaktionäre, die B+C Stiftung (mehr als 25 Prozent) sowie die Wiener Städtische (rund 24 Prozent), machen werde. Dass die beiden Unternehmen ihre Semperit-Anteile in naher Zukunft verkaufen werden, hält die BA-CA jedoch für "wenig wahrscheinlich". Dies würde bedeuten, dass die Cross Capital sich weiter über den Markt mit den Semperit-Aktien eindecken müsste, so Bauernfried.(APA)