Gesetze, Apple, Google und Linux bedrohen Microsoft. Dies stellte Firmenchef Steve Ballmer vor einigen Wochen vor Analysten fest. Linux liegt dem Softwarekonzern im Magen, da das Open-Source Betriebssystem bei zahlreichen Firmen und Behörden als Serversystem zum Einsatz kommt. Dennoch schlägt Microsoft Brücken in die Linux- und Open-Source Welt.
Windows statt Linux für Open-Source
In einem eigenen - 2004 gegründeten - Open-Source Labor arbeitet Softwarekonzern daran, die Interoperabilität zwischen den eigenen Betriebssystem und Programmen einerseits und freier Software andererseits zu verbessern. Die Unix- und Linux-Spezialisten dort sollen aber auch dabei helfen, die Mechanismen der Open-Source-Community zu verstehen und von ihnen zu lernen. Dafür unterhält man über 400 Server, auf denen über 340 verschiedene Linux-Distributionen installiert wurde.
Offensichtliches Ziel des Projektes: wenn Kunden schon Open-Source Programme einsetzen, sollen sie das auf Windows-Systemen tun.
Microsoft Österreich lud Hank Janssen, Programm-Manager des Open-Source Labors bei Microsoft, nach Wien. Der ehemalige Unix-Entwickler berichtete gegenüber Journalisten, dass sich Microsoft über Jahre nicht wirklich mit Open Source beschäftigt habe. Dies habe sich geändert.
Entwicklung statt Marketing
So veröffentlichte der Konzern im Juli dieses Jahres Hyper-V-Treiber für den Linux-Kernel. Auch arbeitet sein Team an der Weiterentwicklung der Windowsversion von PHP oder dem freien File-, Druck und Directoryserver Samba mit.
Auch wird das Labor intern nicht mehr "Markting-Abteilung gesehen wird, sondern im Bereich "Entwicklung" angesiedelt wurde. (red)