Tulln - In Tulln entsteht ein Universitäts- und Forschungszentrum (UFT) der Wiener Universität für Bodenkultur (Boku), die am Standort bereits seit 16 Jahren mit dem IFA (Interuniversitäres Forschungsinstitut für Agrarbiotechnologie) vertreten ist. Mit Investitionen von 62 Mio. Euro wird eine Nutzfläche von 18.000 Quadratmetern errichtet, die Fertigstellung ist für April 2011 vorgesehen. Am Standort sind Forschungsschwerpunkte in den Bereichen Ressourcen orientierte Technologien und nachwachsende Rohstoffe, Biotechnologie und Genetik geplant.
Bei der Grundsteinlegung am Mittwoch hob Wissenschaftsminister Johannes Hahn (ÖVP) die erfolgreiche Entwicklung Niederösterreichs im tertiären Bereich hervor. Ziel sei es, dass das neue Universitäts- und Forschungszentrum zu einem attraktiven Standort für Spitzenforschung im Herzen Europas werde. "Vorbildlich" am Weg sei das IST Austria (Institute of Science and Technology) in Klosterneuburg, dank der Finanzierungszusage auf zehn Jahre zeichne sich ein Erfolg ab. In diesem Zusammenhang erneuerte Hahn den Vorschlag auf Schaffung eines österreichweiten Forschungsfinanzierungsgesetzes, um den Forschungsstandort Österreich noch attraktiver zu machen.
Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) verwies auf die im Bundesland entstandene wissenschaftliche Achse Krems (Donauuniversität, Fachhochschule) - Tulln - Klosterneuburg - Wiener Neustadt. Das Land investiere "Hand in Hand" mit dem Bund im wissenschaftlichen Bereich in den nächsten Jahren 300 bis 350 Mio. Euro vor allem in bauliche Einrichtungen. Ziel sei es, bis 2020 die Anzahl der in Niederösterreich tätigen Forscher (derzeit 1000) auf 2000 zu verdoppeln.
Das Boku-Forschungszentrum Tulln wird mit dem Austrian Institute of Technology, der - in Tulln vertretenen - Fachhochschule Wiener Neustadt sowie dem IFA kooperieren und die Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Holz GmbH weiterführen. Nach den Worten des geschäftsführenden Rektors Martin Gerzabek soll der gesamte Innovationszyklus im Bereich nachwachsende Rohstoffe hier abgedeckt werden. (APA)