Wien/Jersey - Die Anfang September von der börsenenotierten Immobiliengesellschaft Atrium European Real Estate (ehemals Meinl European Land, MEL) angekündigten Veränderungen - u.a. bei der Finanzierungsstruktur - sollen auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am Firmensitz Jersey beschlossen werden. Der Termin wurde nunmehr mit 2. Oktober festgesetzt, teilt Atrium in einer Aussendung mit.
Auf der a.o. Hauptversammlung werden die Aktionäre über den vom Vorstand geplanten Rückkauf von Verbindlichkeiten, die Ausgabe von Eigenkapital, eine veränderte Dividendenpolitik und weitere Corporate Governance-Maßnahmen abstimmen.
Die vier vorgeschlagenen Beschlüsse umfassen eine Änderung der Satzung der Gesellschaft, einschließlich der Ausweitung gewisser Aktionärsrechte, der Beendigung der bestehenden Rechte der Kernaktionäre CPI CEE Management LLC und Gazit Midas Limited zur Ernennung einzelner Directors und der Ersetzung dieser durch neue Rechte, die von der Höhe der Beteiligung der Investoren an den Stammaktien der Gesellschaft abhängt.
Weiters steht ein Beschluss über die Umwandlung der Gesellschaft in eine Gesellschaft mit nennwertlosen Aktien an, die nicht in der Anzahl an Aktien, zu deren Ausgabe sie berechtigt ist, beschränkt ist und die Auszahlung von Dividenden durch die Gesellschaft erleichtert.
Dritter Tagesordnungspunkt ist die Genehmigung der Verringerung des Grundkapitals um den Betrag der vorgeschlagenen Zahlung einer Sonderdividende in Höhe von 0,50 Euro und den Betrag der vorgeschlagenen jährlichen Dividende in Höhe von 0,12 Euro.
Schließlich soll die Gesellschaft ermächtigt werden, bis zu 50 Millionen Stammaktien am Markt zu erwerben und somit die bestehende Ermächtigung der Gesellschaft zum Erwerb von bis zu 50 Millionen Zertifikate, die Stammaktien der Gesellschaft vertreten, zu ersetzen, da nun die Stammaktien sowohl an der Wiener Börse als auch an Euronext Amsterdam notieren.
Wie berichtet hat Atrium mit den Kernaktionären Citi Property Investors (CPI) und Gazit Globe Limited ("Gazit") unter anderem vereinbart, Wandelschuldverschreibungen, Optionsscheine und wesentliche Rechte und Sonderstimmrechtsaktien gegen die Ausgabe von 144,9 Mio. neuen Stammaktien und Zahlung von 9,3 Mio. Euro in bar auszutauschen.
Nach dem Closing der Austauschtransaktion schlägt Atrium vor, ein teilweises Kaufangebot für die notierten Schuldverschreibungen, die unter dem 2006 Guaranteed Medium Term Programme begeben wurden, zu 95 Prozent bis zu einem Maximalbetrag von 120 Mio. Euro an Nominalwert der 2006 Schuldverschreibungen, zu stellen, eine Sonderdividende von 0,50 Euro pro Stammaktie zu zahlen, und eine Dividendenpolitik von 0,12 Euro pro Jahr, vierteljährlich zahlbar, einzuführen.
CPI und Gazit, die derzeit insgesamt 29,7 Prozent der Stimmrechte der Gesellschaft halten, haben sich bereits verpflichtet, für die Genehmigung der Beschlüsse zu stimmen. Nach dem Closing der Austauschtransaktion werden sie insgesamt 48,6 Prozent der von der Gesellschaft ausgegebenen Stammaktien halten, die 48,6 Prozent der Stimmrechte an der Gesellschaft vermitteln. Das Atrium-Management erwartet sich durch diese Vorschläge eine Gesamteinsparung von zumindest 176 Mio. Euro ab 1. Oktober 2009 oder 46 Mio. Euro pro Jahr. (APA)