
Eine Konstellation von Kleinsatelliten kann die Signale der Navigationssatellitensysteme GPS und Galileo mit innovativen Methoden nutzen, um die Fernerkundung des Systems Erde zu verbessern.
Wie man mithilfe von Kleinsatelliten die Erde von der Ferne aus kostengünstig und effektiv erkundet, haben deutsche Wissenschaftler erforscht. Konkret heißt das: Eine Konstellation von Kleinsatelliten kann die Signale der Navigationssatellitensysteme GPS und Galileo mit innovativen Methoden nutzen, um die Erde von der Ferne aus zu erforschen. Das ist das Ergebnis einer wissenschaftlichen Machbarkeitsstudie zum ersten MicroGEM-Satelliten. Die Studie wurde gemeinsam von der Technischen Universität Berlin und dem Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ) durchgeführt.
MicroGEM ist die Abkürzung für "Microsatellites for GNSS Earth Monitoring" und steht für Satelliten mit einer Masse von etwa 100 Kilogramm, die zur Fernerkundung der Erde eingesetzt werden. GNSS ("Global Navigation Satellite System") steht für die Zusammenfassung der Satellitennavigationssysteme GPS und - in Zukunft - Galileo. Einer der Vorteile an den Kleinsatelliten: Ihr Einsatz ist eine kosteneffektive Möglichkeit für die Wissenschaft.
Schon in den vergangenen Jahren hat das GeoForschungsZentrum (GFZ) auf Satellitennavigation beruhende Fernerkundungstechniken angewendet. MicroGEM knüpft an diese Missionen an und wird erstmals die Signale der zukünftigen Galileo-Satelliten für die GNSS-gestützte Atmosphären- und Ionosphärenerkundung im globalen Maßstab nutzen. Dadurch werden wesentliche Verbesserungen der Methode erwartet. Zudem sollen GNSS-Signale, also Signale der Satellitennavigationssysteme GPS und Galileo, erstmals auch zur Fernerkundung von Meeres- und Eisoberflächen eingesetzt werden.
Die Kleinsatellitenmission MicroGEM soll als Vorläufer von zukünftigen Mehrsatellitensystemen mit wissenschaftlichen GNSS-Empfängern als Hauptnutzlast dienen. Auf diese Weise kann man die Anzahl der Messungen deutlich erhöhen und damit eine bessere globale Abdeckung erreichen. (red, derStandard.at, 23.9.2009)