Athen - Im Prozess gegen die griechische Untergrundorganisation 17. November hat erstmals einer der 19 Angeklagten ein Geständnis abgelegt. Patroklos Tselentis räumte am Mittwoch seine Beteiligung an zwei der 23 Attentate ein, die der Gruppe zur Last gelegt werden. Der 42-Jährige sagte dem Athener Gericht, dass er 1986 bei der Ermordung eines griechischen Industriellen und 1987 bei einem Anschlag auf einen Bus mit US-Soldaten das Fluchtfahrzeug gefahren habe. Elf Soldaten waren damals verletzt worden.

Es ist das erste Mal seit Beginn der Hauptverhandlung vor vier Wochen, dass einer der Angeklagten überhaupt eine Beteiligung an den der Organisation vorgeworfenen Taten eingesteht. Mit seiner Aussage belastete Tselentis auch drei Mitangeklagte, die die Vorwürfe jedoch zurückwiesen. Neben den 23 tödlichen Attentaten hat die Gruppe des 17. November nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft 100 weitere Bombenanschläge verübt. Ihre Opfer waren Diplomaten aus Großbritannien und der Türkei, vier amerikanische Staatsbürger, Richter, Unternehmer und griechische Politiker.

13 der 19 Angeklagten bestreiten neben den Vorwürfen auch ihre Mitgliedschaft in der Untergrundorganisation, die nach dem Datum des Studenten- und Arbeiteraufstandes gegen die Militärjunta im Herbst 1973 benannt ist. (APA/AP)