Linz - In der Frage des Neubaus eines Musiktheaters für Linz beginnt jetzt das Ringen um einen Grundsatzbeschluss im oberösterreichischen Landtag. Dieser Beschluss soll das grundsätzliche "Ja" zu einem neuen Theater mit Vier-Spartenbetrieb enthalten, allerdings ohne Festlegung in der umstrittenen Standortfrage.
Neuer internationalen Architektenwettbewerb
Parallel dazu werden die Experten des Landes Vorarbeiten für die Ausschreibung eines neuen internationalen Architektenwettbewerbs treffen, allerdings würde ein solcher Wettbewerb vom erwähnten Grundsatzbeschluss des Landtags abhängen. Das ist das Ergebnis eines "Musiktheater-Gipfels", der am Mittwochnachmittag im Linzer Landhaus stattfanden und an dem die Spitzen aller vier Landtagsparteien teilnahmen.
Grundsatzbeschluss ohne Standortentscheidung
Landeshauptmann und Kulturreferent Josef Pühringer von der ÖVP gab bekannt, dass der Grundsatzbeschluss vorbereitet werde, vorerst aber ohne Standortentscheidung. Und ebenso, dass die genannten Vorarbeiten für den Architektenwettbewerb sofort anlaufen werden. Es werde dabei um die Klärung all jener Fragen gehen, die nicht "standortabhängig" sind, also etwa das Anforderungsprofil für ein neues Musiktheater oder die Raumerfordernisse.
Grüne werden für Grundsatzbeschluss stimmen
Der Klubobmann der Grünen im oberösterreichischen Landtag, Rudi Anschober, kündigte nach dem "Gipfel" am Mittwoch an, dass seine Fraktion für einen Grundsatzbeschluss stimmen werde.
"Nein" der FPÖ
Der Chef der Freiheitlichen, Landesrat Günther Steinkellner, sagte nach dem Gipfel vor Journalisten: "Wir werden keinem Grundsatzbeschluss zustimmen, der die Suche nach einem neuen Theaterstandort inkludiert". Denn die Volksbefragung zum Thema Musiktheater aus dem November 2000 habe eine klare Mehrheit gegen einen Theaterneubau gebracht, es komme daher nur ein Um- und Erweiterungsbau am bestehenden Theaterstandort in Frage.
SPÖ lässt sich Optin noch offen
SPÖ-Landesvorsitzender Landeshauptmann-Stellvertreter Erich Haider ließ die Entscheidung, ob seine Fraktion einem Theater-Grundsatzbeschluss im Landtag zustimmen wird oder nicht, am Mittwoch nach dem Gipfel offen. Das hänge von den Entscheidungsgrundlagen ab, die jetzt erarbeitet werden müssen, vor allem von der Frage des Raumerfordernisses für das Theater.
Erweiterter "Theatergipfel"
Am 5. Mai wird es einen "erweiterten" Theater-Gipfel geben, an dem neben den politischen Parteien auch die Vertreter des Theaters selbst - Manager und Betriebsräte - sowie die Stadt Linz und auch die "Freunde des Linzer Musiktheaters" teilnehmen sollen. Dabei soll die weitere Vorgangsweise erörtert werden. (APA)