Atlanta - Tagelanger heftiger Regen hat im Südosten der USA kleine Bäche in reißende Flüsse verwandelt und mindestens sechs Menschen das Leben gekostet. Darunter war auch ein zweijähriger Bub, der von den Wassermassen aus den Armen seines Vaters gerissen wurde. Mindestens zwei Personen wurden noch vermisst. Sie hatten versucht, in aufgewühlen Flüssen zu schwimmen - einer wegen einer Wette um fünf Dollar.

Auf Luftbildern war zu sehen, wie Schulen, Football-Felder und ganze Orte unter Wasser standen. Die Bewohner mussten sich in höher gelegene Orte retten. "Das ist eine einzige Sauerei hier", sagte Lisa Janak vom Katastrophenschutz in Georgia. Hier evakuierten die Behörden wegen eines drohenden Deichbruchs am Fluss Chattooga rund 1.500 Anrainer. In einigen nördlichen Teilen von Georgia wurden die höchsten Regenmengen der vergangenen 100 Jahre gemessen.

Unter den Todesopfern waren drei Autofahrer, deren Fahrzeuge in der Nähe von Atlanta von den Fluten mitgerissen wurden. Auf einer Hauptverkehrsstraße der Stadt Atlanta brach der Berufsverkehr wegen eines massiven Unwetters völlig zusammen. Mehrere Autofahrer mussten sich vor den Wassermassen auf die Dächer ihrer Autos flüchten.

Westlich von Atlanta wurde auch mitten in der Nacht ein Mobilhaus von den Wassermassen zerstört. Dabei kam der zweijährige Bub ums Leben, seine Leiche wurde erst einige Stunden später gefunden. Seine Eltern wurden zusammen mit seinem einjährigen Bruder gerettet. Die Großmutter, Pat Crawford, musste wegen der starken Strömung hilflos zusehen, wie das Mobilhaus der Familie vom Wasser weggerissen wurde.

Eine Entspannung der Lage war nicht in Sicht, da weiterer Regen erwartet wurde und der Boden bereits mit Wasser gesättigt ist. Überschwemmungswarnungen wurden für Teile von Tennessee, Alabama, North Carolina, Kentucky und Georgia ausgegeben. (APA)