Wien - Die Einkommensdifferenz zwischen Männern und Frauen beträgt in Österreich laut Equal-Pay-Studie der Europäischen Union 25 Prozent. Damit sich das ändert, wollen Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek und Sozialminister Rudolf Hundstorfer (beide SPÖ) bis Jahresende das Gleichbehandlungsgesetz novellieren. Betriebe mit mehr als 25 MitarbeiterInnen sollen künftig verpflichtet werden, deren Gehälter offenzulegen - firmenintern und anonymisiert. Wer sich nicht daran hält, soll Strafe zahlen. Das fordert jetzt auch der Sozialminister, der seine ursprüngliche Ablehnung von Sanktionen nur "flapsig formuliert" haben will.

Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner bleibt beim Nein zu Strafen. Staatssekretärin Christine Marek (beide ÖVP) lehnt die verpflichtende Einkommenstransparenz überhaupt ab, will aber "bei Unbelehrbaren", die auch "nach vielen Jahren" andere Gleichbehandlungsmaßnahmen nicht umsetzen, auf "eine härtere Gangart" schalten. Jetzt über Geldstrafen nachzudenken sei der falsche Weg, so die VP-PolitikerInnen zum Standard.

Die Industriellenvereinigung, die am Gleichstellungaktionsplan mitarbeitet, ist über den "Alleingang" der roten MinisterInnen verärgert. (red/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24.9.2009)