Düsseldorf - Der als "Kalif von Köln" bekannte Islamistenführer Metin Kaplan hat am Donnerstag seine vierjährige Gefängnisstrafe wegen eines Mord-Aufrufs verbüßt. Wegen seiner möglichen Auslieferung an die Türkei bleibt er aber in Haft.

Das Oberlandesgericht Düsseldorf bestätigte dies am Donnerstag. Es hatte bereits vor Ablauf der Haftstrafe einen Auslieferungshaftbefehl gegen Kaplan erlassen. Ob er ausgeliefert werden darf, entscheidet das Gericht separat. Die letzte Entscheidung trifft die Regierung.

Kaplan hatte zur Ermordung eines Rivalen aufgerufen. Der "Gegenkalif" war danach von Unbekannten erschossen worden. Eine direkte Tatbeteiligung konnte Kaplan nicht nachgewiesen werden.

Die Türkei will Kaplan wegen Hochverrats vor Gericht stellen. Kaplan-Gefolgsleute sollen 1998 einen Anschlag auf das Atatürk- Mausoleum in Ankara geplant haben. Er sollte am Tag der Republik erfolgen, wenn sich dort die Spitzen des Staates versammeln. (APA/dpa)