Moskau/Pittsburgh - Nach dem Bekanntwerden einer zweiten Urananreicherungsanlage in Iran hat Kremlchef Dmitri Medwedew die Lage im internationalen Streit mit Teheran als schwierig bezeichnet. "Der Bau einer neuen Anlage war eine Überraschung für alle Länder", sagte der russische Präsident nach Angaben der Agentur Interfax am Samstag nach dem G-20-Treffen im amerikanischen Pittsburgh. "Dies war ein geheimes Vorhaben, das ist das Schwierigste in dieser Situation." Er appelliere an den Iran, maximal zu kooperieren, sagte Medwedew. "Die internationale Atomenergiebehörde sollte diese Anlage ohne Verzögerung inspizieren dürfen."
Unterstützung für Sanktionen
Medwedew schloss erneut nicht aus, dass die Vetomacht Russland Sanktionen gegen den Iran im Weltsicherheitsrat im Unterschied zu früher unterstützen könnte. "Falls die jetzigen Initiativen fehlschlagen, müssen andere Mechanismen erwogen werden." Der russische Außenminister Sergej Lawrow traf unterdessen in New York mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Amr Mussa, zusammen. Dabei sei auch intensiv über das Atomprogramm des Irans gesprochen worden, teilte das Außenministerium in Moskau mit. Auf dem Programm von Lawrow seien auch Treffen mit dem Außenminister des Iran und Israels gestanden, hieß es.
Der israelische Präsident Shimon Peres attackierte während einer Konferenz in der Ukraine den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinejad scharf. "Ahmadinejad hat keine Zukunft. Deswegen ist sein einziges Ziel, Israel zu zerstören", sagte Peres, der bei der Veranstaltung in der Stadt Jalta auf der Krim zugeschaltet wurde. (APA)