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Abdullah al-Asiri war ein gesuchtes Al-Kaida-Mitglied. Dennoch schaffte er es bis ins Büro des Prinzen Mohammad bin Nayef vorzudringen.

Foto: REUTERS/Fajr media

Hamburg/Wien - Nachdem vor kurzem ein Selbstmordattentäter bis ins Büro eines saudischen Prinzen vordringen konnte, bereitet die nun aufgedeckte Methode des Angreifers Terrorexperten Sorgen: Der Mann trug die Bombe in seinem Körper, berichtet "Spiegel Online" am Wochenende. Das Opfer überlebte den Anschlag leicht verletzt

Als Ende August auf ein Mitglied des saudischen Königshauses ein Anschlag verübt wurde, gab der Fall große Rätsel auf. Der Attentäter, ein gesuchter Terrorist, war bis ins Büro des Prinzen Mohammad bin Nayef vorgedrungen, wo er seinen Sprengsatz zündete. Bin Nayef, Sohn von Innenminister Prinz Nayef und in Saudi-Arabien zuständig für die Terrorbekämpfung, wurde wie durch ein Wunder nur leicht verletzt.

Der Terrorist war bei einem Empfang zum Ramadan in der Hafenstadt Jeddah erschienen und hatte behauptet, er wolle sich den Behörden stellen. Auf die Frage, wie er trotz höchster Sicherheitsvorkehrungen mit einem Sprengsatz bis in das Zimmer von Bin Nayef vordringen konnte, haben Terrorexperten nun offenbar die Antwort gefunden: Der Attentäter trug die Bombe nicht wie bisher angenommen in seinem Handy - sondern in seinem Körper. Nach Meinung der Experten könnte das Konsequenzen für die Anti-Terror-Strategie an Flughäfen haben.

Auswirkungen auf Flugreisen

"Es gibt enorme Auswirkungen auf die Sicherheit an Flughäfen", sagte Peter Neuman, Terrorexperte am King's College in London, der BBC. Es könnte möglicherweise in Zukunft noch komplizierter werden, ein Flugzeug zu besteigen, so Neuman. "Wenn es wirklich stimmt, dass die Metalldetektoren den versteckten Sprengsatz nicht finden konnten, würde das bedeuten, dass die Detektoren, die derzeit eingesetzt werden, ziemlich nutzlos sind".

Laut Medienberichten hatte der Attentäter von Jeddah etwa ein halbes Kilogramm Sprengstoff in sich. Nach Angaben der saudischen Zeitung "Okaz" war das Handy des Attentäters mit zwei Sim-Karten ausgestattet. Eine diente demnach der Kommunikation mit dessen Komplizen im Jemen, mit der anderen zündete die Terrorgruppe den Sprengsatz, dessen Zünder sich offenbar im Darm des Terroristen befand.

Das explosive Material war den Berichten zufolge in kleinen Bündeln enthalten, die nicht aus Metall bestanden. Welches Material der Attentäter zur Explosion gebracht hatte, wird derzeit noch untersucht. Der Attentäter wurde in zwei Teile zerrissen. (APA)