Belgrad - Belgrad hat beim UNO-Sekretariat Protest eingelegt gegen die Anwesenheit einer kosovarischen Staatsdelegation unter Leitung von Präsident Fatmir Sejdiu am Sitz der Weltorganisation. Man habe schärfstens protestiert und eine dringende Untersuchung darüber beantragt, wie es dazu gekommen sei, sagte der Außenminister Serbiens Vuk Jeremic am Sonntag gegenüber der Presseagentur BETA. Auch würde es sich um Privatbürger handeln, die der Tagung der UNO-Vollversammlung nicht beiwohnen könnten.
Die kosovarische Staatsdelegation ist bemüht, die Tagung der UNO-Vollversammlung zu nutzen, um in New York für die Anerkennung des jüngsten Staates Europas zu werben. Pristina (Prishtina), das im Februar 2008 seine Unabhängigkeit erklärt und bis dato von rund 60 Staaten anerkannt wurde, ist noch kein UNO-Mitglied. Die Belgrader Presseagentur berichtete, dass die kosovarische Delegation den Saal, in dem die UNO-Vollversammlung tagt, zu keinem Zeitpunkt betreten habe.
Die UNO-Vollversammlung hatte im Vorjahr auf Antrag Belgrads den Internationalen Gerichtshof mit Ausarbeitung eines Rechtsgutachtens zum Kosovo beauftragt. Dieses soll zeigen, ob die Unabhängigkeitserklärung völkerrechtswidrig war oder nicht. (APA)