Das künftige Download-Portal der deutschen Musikindustrie soll ein branchenweites Online-Angebot sein. Das derzeit unter dem Arbeitstitel "PhonoLine" verhandelte Projekt sei im Gegensatz zu Medienberichten kein Portal der großen Labels, sondern unternehmensunabhängig. Eine Teilnahme stehe jedem interessierten Unternehmen der deutschen Musikwirtschaft offen, erklärte Hartmut Spiesecke, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit beim Phonoverband IFPI Deutschland. Ein Start noch vor dem Sommer werde angestrebt, den Starttermin 1. Juli wollte Spiesecke aber aufgrund der noch laufenden Verhandlungen nicht bestätigen. Vor allem sei es nicht richtig, dass das bereits bestehende Online-Angebot von Universal, die Seite Popfile.de, künftig über das Repertoire der anderen Labels verfügen kann.
Für alle
Bei PhonoLine gehe es nicht um ein Angebot der "Musikmultis", sondern um eine Branchenplattform, die allen Musikfirmen offen steht, betont auch das Label BMG. Die Bertelsmann-Tochter werde sicher nicht dazu beitragen, das Unternehmensportal eines Mitbewerbers in ein Gesamtangebot der Industrie umzuwandeln, so BMG-Konzernsprecherin Regine Hofmann. Auch bei Warner Music Deutschland wird die Ausstattung von Popfile.de mit dem eigenen Repertoire definitiv ausgeschlossen. Auch der genannte Preis pro Song von 0,99 Euro sei reine Spekulation. Die Phononet, die 16 Branchenunternehmen gehört und das Projekt betreiben soll, habe sich zu Preisen nie geäußert. Die einzelnen Labels könnten ihre Preis- und Angebotsgestaltung völlig autonom regeln.(pte)