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Dieter Rampl will die HVB wieder in die Gewinnzone führen.
Die HypoVereinsbank (HVB) verzeichnete erstmals in ihrer Geschichte im Geschäftsjahr 2002 einen Verlust, der mit 858 Mio. Euro zudem ziemlich kräftig ausfiel.
Reduktion der Risikopassiva
Als Kernpunkt der Neuausrichtung der HVB nannte Vorstandschef Dieter Rampl die Reduktion der Risikoaktiva um rund 100 Mrd. Euro auf etwa 240 Mrd. Euro. Dazu soll im vierten Quartal das kommerzielle Immobiliengeschäft rückwirkend mit Jahresbeginn in eine eigene Gesellschaft ausgegliedert werden. Für vier HVB-Aktien wird es eine Aktie der neuen Hypo Real Estate Holding geben. Und schließlich sind auch Verkäufe von nicht strategischen Beteiligungen, Portfolioabgaben im Rahmen der Anpassung des außereuropäischen Kreditengagement auf den neuen Geschäftsschwerpunkt Europa sowie die Verbriefung von Aktiva (Umwandlung von Krediten in Schuldverschreibungen) vorgesehen.
Dritter Schwerpunkt im Transformationsprogramm 2003 wird die weitere Kostenoptimierung sein, wobei gleichermaßen Sach- und Personalkosten zu reduzieren sind, sagte Rampl. Das Stellenabbauprogramm für den Zeitpunkt 2001 bis 2004, das eine Reduktion der Mitarbeiterzahl um 9100 vorsah, wird auf 11.100 Stellen erhöht und mit Ende 2003 begrenzt. Damit werden heuer noch rund 4300 Mitarbeiter gehen müssen. Ende des Vorjahres lag die Zahl der Mitarbeiter noch bei knapp 66.000.
Rückkehr in die Gewinnzone
Für das laufende Jahr strebt Rampl eine Rückkehr der HVB in die Gewinnzone an. Das Ergebnis vor Steuern soll 300 bis 600 Mio. Euro erreichen, die Kosten-Ertragsrelation sich von 72 Prozent auf 68 bis 70 Prozent verbessern. Die Eigenkapitalrendite, die im Vorjahr noch negativ war, soll heuer wieder positiv sein und im nächsten Jahr 8 bis 8,5 Prozent erreichen.
Langfristig wird am Ziel von 15 Prozent festgehalten. Die HVB-Aktie gewann als größter Dax-Gewinner zunächst 6,6 Prozent. Am späten Mittwochnachmittag notierte sie bei einem schwächeren Marktumfeld noch rund zwei Prozent im Plus bei 7,87 Euro. Rampl meinte erneut, es werde bei den Beteiligungen "keine heiligen Kühe" geben.
Die auf das Geschäft mit Konsumentenkrediten spezialisierte Norisbank steht bereits zur Disposition, da sie nicht mehr in die auf das gehobene Privatkundengeschäft und den Mittelstand ausgerichtete Strategie der HVB passt. Das Nürnberger Institut ist allerdings sehr profitabel. (DER STANDARD Print-Ausgabe, 28.3.2003)