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Erika Weinzierl (Archivbild 2000)

Foto: Reuters/Föger

Wien - Für ihr Lebenswerk ist am Donnerstag die Historikerin, Autorin und Herausgeberin Erika Weinzierl in Wien mit dem Donauland-Sachbuchpreis "danubius" 2002 ausgezeichnet geworden. Überreicht wurde der von Donauland und dem ORF gemeinsam vergebene Preis, der mit 7.500 Euro dotiert ist, von Donauland-Geschäftsführer Gebhard von Trotha und ORF-Generaldirektorin Monika Lindner.

Weinzierl habe dazu beigetragen, dass die Opfer des Holocaust in der gesellschaftlichen Erinnerung berücksichtigt würden, in der politischen sei dies sehr spät passiert, so der Historiker Oliver Rathkolb in seiner Laudatio laut einer Aussendung des ORF.

"Die Preisträgerin hält nichts von der Kollektivschuldthese, aber sehr viel von der kollektiven Verantwortung", meinte Rathkolb. Weinzierl habe viele öffentliche Attacken erleiden müssen, diese Verletzungen hätten Spuren an der Preisträgerin hinterlassen. Sie habe "das österreichische kollektive Gedächtnis in sehr positiver Weise beeinflusst."

Arbeit als Freude

Weinzierl selbst sieht ihre Arbeit als Freude und das, was sie am Leben erhalte. Sie wünsche sich, "dass in Österreich nie wieder solche Ungerechtigkeiten wie Nationalsozialismus und Antisemitismus möglich seien".

Erika Weinzierl, die selbst 2002 den "Erika-Weinzierl-Preis für Frauen und geschlechterspezifische Arbeiten der Universität Salzburg" ins Leben gerufen hat, schrieb mehr als dreißig Bücher, verfasste 300 Aufsätze und wissenschaftliche Beiträge. Die Historikerin hat sich sowohl in ihrer wissenschaftlichen Arbeit als auch durch zahlreiche Funktionen und Mitgliedschaften - sie ist u. a. Mitglied des Kuratoriums des Nationalfonds der Republik Österreich für die Opfer des Nationalsozialismus - stets für die Opfer des Holocausts eingesetzt. (APA)