Kabul - Eine Gruppe von afghanischen Abgeordneten hat am Donnerstag strafrechtliche Ermittlungen zu Betrug bei der Präsidentschaftswahl im August verlangt. Der Abgeordnete Ahmad Behsad sagte, alle an Wahlbetrug beteiligten Personen müssten vor Gericht gestellt werden. Behsad und die anderen etwa zwölf Parlamentarier unterstützen den Politiker Abdullah Abdullah, der nach dem vorläufigem Ergebnis Amtsinhaber Hamid Karzai unterlag.

Scharfe Kritik äußerte Behsad an der UN-Vertretung in Kabul. "Das UN-Büro in Kabul ist wie ein Wahlkampfbüro für Karzai", sagte der Abgeordnete. Er rief den UN-Vertreter in Afghanistan, den norwegischen Diplomaten Kai Eide, auf, das Land zu verlassen. Eide habe jede Glaubwürdigkeit verloren.

Streit um die Haltung von Eide zur Präsidentschaftswahl am 20. August war auch der Auslöser für die Abberufung des US-Diplomaten Peter Galbraith aus der UN-Vertretung in Kabul. Galbraith warf Eide in einem Brief an UN-Generalsekretär Ban Ki-moon vor, die Hinweise auf Wahlbetrug lange ignoriert zu haben. (APA/AP)