Das Humanity-Icon-Set poliert den Look des Ubuntu-Desktops etwas auf

Screenshot: Andreas Proschofsky

Nach einer Serie von insgesamt sieben Alpha-Release hat das Ubuntu-Projekt die erste - und einzige - geplante Beta-Version der kommenden Generation der eigenen Distribution zum Download freigegeben. Ubuntu 9.10 Beta 1 gewährt dabei bereits einen recht guten Blick auf die seit der letzten Major Release hinzugekommenen Änderungen.

Ubuntu One

Zu den Highlights gehört fraglos die Integration mit dem Webservice Ubuntu One, über das den NutzerInnen des Desktops - nach einer kurzen Registrierung - 2 GByte kostenloser Online-Speicherplatz zur Verfügung stehen. Dieser wird automatisch mit einem speziellen Ordner am Ubuntu-System synchronisiert. Geld will Hersteller Canonical dann mit jenen UserInnen machen, die mehr Platz benötigen, für 10 US-Dollar monatlich gibt es derzeit 10 GByte Plattenplatz, die Gerüchteküche spricht aber davon, dass diese Limit schon bald auf 50 GByte angehoben werden soll.

Kernel

Die Basis von Ubuntu 9.10 bildet der Kernel 2.6.31 als Desktop kommt wie gewohnt GNOME zum Einsatz, hier bereits in der vor kurzem veröffentlichten Version 2.28 integriert. Dabei nähert sich Ubuntu mit der kommenden Release ein gutes Stück an die Default-Softwarewahl des GNOME-Projekts an: Statt Pidgin kommt nun also Empathy als Instant Messenger zum Einsatz, der Login-Manager GDM ist in der aktuellsten Ausgabe enthalten, die sich besser mit dem restlichen System integriert.

Booten

Aber auch sonst gab es einige Änderungen am Boot-Prozess, allen voran wohl die Nutzung von Kernel Based Mode Setting (KMS) für Intel-Grafikkarten, wodurch die Bildschirmauflösung gleich am Anfang des Hochfahrens vom Kernel korrekt eingestellt wird. Außerdem ist nun das Boot-System Upstart von Haus aus aktiviert, in Verbindung mit weiteren Optimierungen soll so die Startzeit des Systems weiter reduziert worden sein.

Look

Eine der auffälligsten Änderungen gegenüber den bisherigen Testversionen betrifft Änderungen am Look der Distribution: So kommt nun hier das "Humanity"-Icon-Set zum Einsatz, das dem Desktop einen etwas professionelleren Eindruck verschafft, auch wenn die üblichen Braun- und Orange-Töne weiter dominieren.

Software Center

Ein weiterer Neuzugang ist das Ubuntu Software Center mit dem künftig alle grafischen Paket-Installations-Tools vereinheitlicht werden sollen. Als Default-Dateisystem kommt nun ext4 zum Einsatz, was unter anderem einen spürbaren Performancezuwachs bringen soll. Der Boot-Manager Grub ist nun in der Version 2 enthalten.

Download

Ubuntu 9.10 Beta 1 kann kostenlos von der Seite des Projekts heruntergeladen werden, dabei stehen Versionen für 32- und 64-Bit x86-Rechner zur Auswahl. Alternativ gibt es wie gewohnt auch wieder diverse Ubuntu-Derivate, wie etwa das KDE-basierte Kubuntu. (Andreas Proschofsky, derStandard.at, 02.10.09)