Seoul - Südkorea hat die Forderung Nordkoreas nach Rückführung von elf Flüchtlingen zurückgewiesen. Das Vereinigungsministerium in Seoul erklärte am Sonntag, die Nordkoreaner wollten in Südkorea bleiben. "Wir können keine Maßnahme gegen ihren freien Willen ergreifen", sagte eine Sprecherin.

Die Gruppe, darunter neun Angehörige einer Familie, hatte nach südkoreanischen Angaben am vergangenen Donnerstag in einem Holzboot die Hoheitsgewässer Südkoreas erreicht. Von einem Patrouillenboot der Küstenwache seien sie dann zum Hafen Jumunjin an der Nordostküste geleitet worden. Die Familie habe ausgesagt, die Flucht ein Jahr lang vorbereitet zu haben.

Jedes Jahr setzen sich zahlreiche Nordkoreaner aus Hunger oder Unzufriedenheit mit dem Regime aus dem stalinistisch geprägten Staat ab. Die meisten flüchten über die Grenze nach China. Ein Großteil versucht von dort aus, nach Südkorea zu gelangen. Fluchtversuche über die schwer bewachte Seegrenze zwischen Nord- und Südkorea sind selten. Nach monatelangen Spannungen hatte sich zuletzt das weitgehend isolierte Nordkorea wieder um eine vorsichtige Annäherung an den Süden bemüht. (APA)