Bagdad - Die irakische Regierung sucht nach eigenen Angaben ein Aufnahmeland für 36 Mitglieder der iranischen Volksmujaheddin (PMOI). Sie sollten nicht in den Iran überstellt werden, wo ihnen die Gefangennahme drohe, hieß es am Sonntag aus dem Büro von Ministerpräsident Nouri al-Maliki. Stattdessen wolle der Irak sie in ein Drittland schicken.

Die 36 Exiliraner waren im Juli bei einer Razzia im irakischen Internierungs- und Flüchtlingslagers Ashraf festgenommen worden, die Justiz hat ihre Freilassung angeordnet. In der vergangenen Woche wurden die Iraner nach Bagdad gebracht. Nach PMOI-Angaben wurden sie am Sonntag gewaltsam an einen geheimen Ort transferiert. Den vom Hungerstreik Geschwächten drohe der Tod.

Die Anfänge von Camp Ashraf reichen in das Jahr 1986 zurück. Damals erlaubte der irakische Präsident Saddam Hussein den iranischen Volksmujaheddin die Ansiedlung. Diese wiederum unterstützten den Irak im Krieg gegen ihr Heimatland, weil sie den iranischen Gottesstaat ablehnen. Die EU strich die Volksmujaheddin im Jänner nach einem jahrelangen Rechtsstreit von ihrer Terrorliste. Das Europaparlament rief den Irak dazu, keine Mitglieder der PMOI zu deportieren. (APA/AP)