Berlin - Nach dem Tod von acht Soldaten der ISAF-Truppen in Ost-Afghanistan hat die NATO in der Region eine Offensive gegen aufständische Taliban gestartet. Afghanische und NATO-Soldaten suchten in dem schwer zugänglichen Bezirk Kamdesch nach 13 bei dem Angriff am Samstag entführten Polizisten, sagte am Montag Nuristans Gouverneur Jamaluddin Badar. Bei Kunduz wurden erneut deutsche Bundeswehrsoldaten angegriffen.

Badar machte keine Angaben dazu, wie viele internationale und afghanische Soldaten an der Offensive in Nuristan beteiligt waren. Afghanische und ISAF-Truppen hätten Gebiete abgeriegelt, in denen die entführten Polizisten vermutet wurden. Bislang seien keine Schüsse gefallen. Hunderte Aufständische hatten am Samstag in der Grenzregion zu Pakistan zwei Vorposten der NATO und der afghanischen Armee angegriffen, acht US-Soldaten wurden getötet.

Auch die Bundeswehr wurde am Montag erneut zum Ziel eines Angriffs. Wie das Verteidigungsministerium in Berlin mitteilte, wurden deutsche Sicherheitskräfte etwa acht Kilometer westlich des Lagers des Regionalen Wiederaufbauteams (PRT) in Kunduz mit Handfeuerwaffen, Raketen und Panzerabwehrwaffen beschlossen. Die Bundeswehr habe das Feuer erwidert und Unterstützung aus der Luft angefordert. Nach bisherigen Erkenntnissen sei kein deutscher Soldat verletzt worden. Ein 24-jähriger Bundeswehr-Soldat erlag unterdessen den Folgen eines Selbstmord-Attentats in Afghanistan, das sich am 6. August 2008 ereignet hatte. (APA)