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Gut geschützt vor neugierigen Blicken: Der Boeing-Manager machte sich ziemlich viel Mühe, um Geld vor der Steuerbehörde zu verstecken.

Foto: APA/DPA/Kalaene

Seattle/New York - Ein ehemaliger Manager des Flugzeugbauers Boeing hat sich schuldig bekannt, fast zwei Millionen Dollar auf einem UBS-Konto platziert zu haben, um diese vor den US-Steuerbehörden zu verstecken.

Der US-Manager und seine Schweizer Berater gingen dabei nach gleichem Strickmuster vor, wie die sechs anderen Steuerbetrüger, die der US-Steuerbehörde IRS in der UBS-Affäre bisher ins Netz gingen.

Im Schuldbekenntnis, das der Nachrichtenagentur SDA vorliegt, werden die Reisen des Managers in die Schweiz von 1991 bis in die frühen Jahre des 21. Jahrhunderts beschrieben, auf denen er seine geheimen Konten einrichtete.

Der Boeing-Manager ließ sich in Zürich von einem Schweizer Banker und einem Rechtsanwalt beraten, die bereits im August von der US-Justiz angeklagt worden waren. Mit ihrer Hilfe wurde die Scheinfirma Mataropa in Hong Kong gegründet, die als Besitzer des Vermögens vorgeschoben wurde.

Illegales Treffen

Der US-Manager gesteht in seinem Bekenntnis auch, dass er in einem Hotel in Seattle ein illegales Treffen mit einem UBS Banker hatte. Der Banker wird in den Akten des Gerichtes in Seattle im US- Bundesstaat Washington mit den Initialen P.B. geführt.

Seit der Beilegung der Affäre um UBS-Kunden, die Gelder vor dem amerikanischen Fiskus versteckten, haben sich offenbar Tausende von säumigen Steuerzahlern dem IRS gestellt, um niedrigere Bußen zu erreichen. Der Boeing-Manager machte vom IRS-Angebot nicht Gebrauch und steht nun vor einer höheren Strafe.

Viele der Selbstanzeiger fürchteten, ihre Angaben könnten unter den rund 4500 Kontodaten sein, deren Übergabe an die USA von der Schweiz geprüft wird. Noch neun Tage bleiben Kontobesitzern mit schlechtem Gewissen Zeit, sich zu stellen. Am 15. Oktober läuft die Frist zur Selbstanzeige beim IRS im Austausch für niedrigere Strafen ab. (APA)