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Hörschutz oder geschlossene Scheiben senken Lärmpegel im Cabrio

Foto: APA/dpa/Rainer Jensen

San Diego - Das Fahren eines Cabrios kann zu einer ernsten Schädigung der Ohren führen. Zu diesem Ergebnis ist das Team um Philip Michael von der Worcestershire Royal Infirmary gekommen. Geschwindigkeiten von 80 bis 112 Kilometer pro Stunde (km/h) setzen die Ohren einem Lärmpegel aus, der fallweise jenem eines Presslufthammers nahekommt. Langes oder wiederholtes Einwirkungen von durch Motorengeräusch, Straße, Verkehr und Wind hervorgerufenem Lärm kann zu einem permanenten Verlust des Hörvermögens führen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung wurden auf der Jahreshauptversammlung der American Academy of Otolaryngology - Head and Neck Surgery  der Öffentlichkeit präsentiert. Details wurden im Fachmagazin Otolaryngology - Head and Neck Surgery veröffentlicht.

Hörschutz ratsam

Cabrio-Fahrer sollten laut den Wissenschaftern ernsthaft überlegen, ob sie nicht eine Art von Hörschutz wie zum Beispiel Motorradfahrer tragen. Für die Studie wurden die Lärmpegel direkt am rechten und linken Ohr des Fahrers bei verschiedenen Geschwindigkeiten gemessen. Bei Geschwindigkeiten von 50, 60 und 70 Meilen pro Stunde erreichte der Lärm zwischen 88 und 90 Dezibel. Das entspricht Geschwindigkeiten von rund 80, 96 und 112 km/h. Diese Lärmwerte sind deutlich höher als der Grenzwert von 85 Dezibel, bei dem laut BBC allgemein von der Gefahr einer Schädigung des Gehörs ausgegangen wird.

Die Wissenschafter wiederholten die Tests mit einer Reihe von Cabrios auf der gleichen Strecke und außerhalb der Stoßzeit. Die Ergebnisse blieben mit rund 90 Dezibel und einem Spitzenwert von 99 Dezibel in etwa gleich. Es zeigte sich aber auch, dass das Schließen der Fenster beim Fahren ohne Dach die Lärmbelastung verringerte. Die Werte sanken dann auf 82 Dezibel. Experten warnen laut BBC, dass die Schädigung des Gehörs schrittweise geschieht und die Auswirkungen erst Jahre später bemerkt werden könnten, wenn es bereits zu spät ist. (pte)