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Peischl (re): "Ich war beim Mainz-Sieg gegen die Bayern im Stadion. Wenn ich am nächsten Tag die Schlagzeile lese, Ivanschitz schoss die Bayern ab, dann muss ich lachen."

Foto: APA/Jaeger

Seefeld - Die Fortsetzung der Zusammenarbeit zwischen Teamchef Dietmar Constantini und dem Österreichischen Fußball-Bund (ÖFB) war zumindest vorläufig nicht gleichbedeutend mit einer Vertragsverlängerung für dessen Assistenz-Coach Heinz Peischl. Während die Betreuerstabs-Mitglieder Manfred Zsak und Franz Wohlfahrt definitiv auch im kommenden Jahr mit der ÖFB-Auswahl arbeiten werden, ist die Zukunft des Burgenländers noch nicht geregelt.

"Er will, dass ich bleibe"

"Zsak und Wohlfahrt haben ein unbefristetes Dienstverhältnis, das weiterläuft. Ich habe noch nicht verlängert. Es gibt im Moment nur den Wunsch des Teamchefs, dass ich weitermache, und einen Termin mit dem ÖFB-Präsidenten, der auch gesagt hat, er will, dass ich bleibe", erklärte der 45-Jährige. Auch wenn alles auf einen Verbleib im Verband hindeutet, handelt es sich dabei laut Peischl nicht um einen Formalakt.

Der frühere St. Gallen-Trainer machte aber kein Hehl daraus, dass er dem Nationalteam gerne erhalten bleiben würde. "Ich kann den Weg, den Constantini eingeschlagen hat, nur zu 100 Prozent goutieren. Ich habe hier eine interessante Zeit verbracht, jede Woche etwas dazugelernt. Ich glaube, dass ich meinen Teil dazu beitragen kann, dieses Team zu komplettieren."

"Hundertprozentiges Vertrauen"

Peischl hält große Stücke auf Constantini. "Wenn Didi nicht Teamchef wäre, würde ich nicht für den ÖFB arbeiten. Da besteht in erster Linie gegenseitiger Respekt, in zweiter Linie kann man das Verhältnis als freundschaftlich bezeichnen. Es gibt ein hundertprozentiges Vertrauen, das gilt natürlich auch für das übrige Trainerteam."

Die Zusammenarbeit zwischen ihm, Constantini, dessen zweiten Assistenten Zsak und Tormann-Trainer Wohlfahrt beschrieb Peischl als harmonisch. "Es gibt keine klassische Aufgabenverteilung, jeder macht alles. Was die Aufstellung betrifft, äußern wir uns unter acht Augen ganz klar, wie wir einen Spieler in den Beobachtungen gesehen haben, wie wir ihn nach Fakten beurteilen, wie wir versuchen, die Zwischentöne beiseitezulassen, um uns wirklich auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren." Bei Constantini sind die Assistenten laut Peischl alles andere als bloße Befehlsempfänger. "Wir versuchen, uns in allen Dingen einzubringen, und das dürfen wir auch."

"Wenn ich die Schlagzeile lese, Ivanschitz schoss die Bayern ab, muss ich lachen"

Nach den Angaben des früheren Teamspielers gab es im Betreuerstab in der Frage der Nicht-Berücksichtigung von Andreas Ivanschitz eine einhellige Meinung, auch er selbst ist von der Richtigkeit der Entscheidung überzeugt. "Ich war beim Mainz-Sieg gegen die Bayern im Stadion. Wenn ich am nächsten Tag die Schlagzeile lese, Ivanschitz schoss die Bayern ab, dann muss ich lachen. Sein Tor hätte der Goalie halten müssen, dann hat Ivanschitz noch eine Vorlage und eine dritte gute Aktion gehabt. In der zweiten Hälfte war er nicht einmal irgendwo auf dem Platz zu sehen, und die Bayern hätten nach dem Seitenwechsel neun Tore machen müssen. Als Mainz letzte Woche in Bremen verloren hat, habe ich nichts gelesen, dass er irgendwelche Ansprüche stellt."

Peischl betonte aber auch, dass für Ivanschitz die Tür zur ÖFB-Rückkehr nicht geschlossen ist. "Niemand von uns hat gesagt, wir wollen ihn nicht haben. Wäre er kein exzellenter Spieler, würden wir ihn nicht permanent beobachten. Wir hoffen, dass er mehr bessere Leistungen bringt und Kontinuität und Stabilität entwickelt, damit er wieder dorthin kommt, wo er vor vier Jahren war. Dann wird er herzlich willkommen sein." (APA)