Graz - Die Iglass Vereinigte Glaswerke GmbH mit 63 Dienstnehmern im obersteirischen St. Marein im Mürztal (Bezirk Mürzzuschlag) hat - nachdem bereits Gläubigeranträge auf Konkurseröffnung gestellt worden waren - ihre Zahlungsunfähigkeit angemeldet. Am Dienstag wurde vom Handelsgericht Leoben das Konkursverfahren eröffnet. Dies teilten der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) und der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) am Mittwoch mit. Zur Masseverwalterin wurde die Scherbaum/Seebacher Rechtsanwälte GmbH in Graz bestellt. Die Verbindlichkeiten dürften sich laut AKV auf mindestens fünf Mio. Euro belaufen.

Spezialisierung auf Projektbau

Das Unternehmen - früher unter der Firma Maierhofer Glastechnik GmbH - betreibt am Standort die Produktion und Konstruktion von Glaselementen und hat sich insbesondere auf den Projektbau spezialisiert, so der KSV. Die Firma hatte laut AKV mit der Konkursantragsstellung zugewartet, da man bis zuletzt auf Aufstockungen der Eigenmittel hoffte. Aufgrund der hohen monatlichen Fixkosten zwischen 350.000 und 400.000 Euro und des Umstandes, dass mit den vorhandenen Aufträgen die Abdeckung der Kosten nicht möglich sei, wurde seitens der Masseverwalterin bereits ein Schließungsantrag gestellt. Das Konkursgericht verfügte mit Beschluss vom Mittwoch die Schließung.

Vor der Insolvenzeröffnung waren zwei Großaufträge mit einem Gesamtumsatzvolumen von rund 1,5 Mio. Euro weggefallen. Derzeit seien Verhandlungen im Laufen, ob ein Fortbetrieb möglich ist. Eine vorliegende Planung basiert im Wesentlichen auf der Annahme, dass das Herzstück der Produktion - die Anlage zur chemischen Härtung - bis Ende 2009 in Gang bleibt und für die Zwischenphase eine Weiterfinanzierung durch die Hausbank möglich ist. In diesem Falle müsste der Abschluss eines Zwangsausgleiches das Verfahrensziel sein, so der AKV.

Die Prüfung der Vermögensverhältnisse sei laut Kreditschützern im Laufen. In der letzten vorliegenden Bilanz vom 31. Dezember 2007 werden Verbindlichkeiten in der Größenordnung von rund fünf Mio. Euro ausgewiesen. Aufgrund der Tatsache, dass eine Aufstockung der Eigenmittel vehement versucht wurde, müsse man von einer "massiven Erhöhung" der Verbindlichkeiten ausgehen. Die vorhandenen Aktiva "werden vorerst mit rund zwölf Mio. Euro zu Buchwerten beziffert. Die genaue Zahl der Gläubiger muss noch ermittelt werden. (APA)