Bild nicht mehr verfügbar.

Das Material hat versagt, nicht der Mensch: Brigadier Rainer Karasek berichtete über die Ergebnisse der Untersuchungskommission.

Foto: AP/Hans Punz

Wien - Die Ursache für den Zwischenfall in Allentsteig dürfte ein technisches Gebrechen am Zünder der explodierten Granate sein. Zu diesem Ergebnis kam die eingesetzte Untersuchungskommission. "Es war kein menschliches Versagen und kein Ausbildungsfehler", so Generalleutnant Günter Höfler am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien.

Bei dem Unfall am Mittwoch kam ein Soldat ums Leben, ein zweiter wurde schwer verletzt. Er ist inzwischen außer Lebensgefahr und wurde aus der Intensivstation entlassen. Weitere Operationen dürften jedoch nötig sein.

Fehlfunktion "unverständlich"

Die Fehlfuntion des Zünders sei "unverständlich", so der Kommandant der Streitkräfte, Rainer Karasek. Eigentlich sei sie nämlich zweifach gesichert und werde erst nach Verlassen des Rohres scharf. Allerdings sei eben ein fehlerhafter Teil des Zünders explodiert und hatte zu einem teilweisen explodieren der Granate geführt. Veraltete Ware schließt Höfler aus: Granate und Zünder hätten eine Lebensdauer von dreißig Jahren, die Granate sei Baujahr 1987, der Zünder aus 1993.

Man werde nun die restliche Untersuchung abwarten und beim Auftreten eines Materialfehlers die Rechtsabteilung beauftragen. Wieviele weitere Zünder im Umlauf seien, könne man nicht sagen, so Höfler.

Häufung von Unfällen beim Bundesheer

Schon im vergangenen Jahr gab es eine auffällige Häufung von Unfällen beim Bundesheer: Im September schlug eine fehlgeleitete Granate in ein Wohngebiet ein, im August wurde ein Soldat beim Scharfschießen verletzt, zwei Panzer krachten zusammen, dabei wurden vier Personen verletzt. Im Juni gab es einen Auffahrunfall, ebenfalls mit vier Verletzten, und im Jänner  die Massenkarambolage auf der A2  - vermutlich mitausgelöst durch Nebelgranaten des Bundesheeres.

Für Bauer ist diese "Häufung zwar da, aber die Vorfälle haben alle nichts miteinander zu tun. Das Bundesheer übt auch verstärkt." (red)