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In den Bergen 20 Kilometer nordöstlich von Ghom baut der Iran an einer neuen Anlage zur Uran-Anreicherung. Chinesische Experten könnten dabei schon vor rund 20 Jahren geholfen haben.

Foto: AP Photo/GeoEye Sateliite Image, IHS Jane's Analysis

Anfang der 90er sind den Einwohnern von Ghom - einer Stadt nördlich von Teheran - Männer mit "mandelförmigen Augen" aufgefallen. Die Asiaten wohnten alle gemeinsam in einem Haus in der Maisan-Straße und wurden mit Bussen abgeholt, die das Emblem der staatlichen Atomberhörde trugen. 

Schnell machten Gerüchte die Runde: Die Männer seien Ingenieure und Physiker. Irgendwann verschwanden die Asiaten - aus der Stadt und langsam auch aus den Gedächtnissen der Einwohner von Ghom. Es hieß, sie seinen in ein Hotel der Revolutionsgarden in den Chesr-Bergen umgezogen. In einer anderen Version wären die Männer nach Arak versetzt worden. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung in ihrer Freitags-Ausgabe.

Aber die Erinnerung kam zurück, als Ende September bekannt wurde, dass der Iran in eben jenen Chesr-Bergen eine Anlage zur Anreicherung von Uran betreibe. Sofort begannen Spekulationen über die Rolle der Asiaten beim Bau der atomaren Anlage vor beinahe zwei Jahrzehnten.

Chinesische Hilfe hat Tradition

Das Gebiet um Fordu, in dem die neue Anlage entsteht, ist mittlerweile Teil eines Militärgeländes und nicht öffentlich zugänglich. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung ist die Baustelle von Fordu den westlichen Geheimdiensten seit 2006 bekannt. Ende Oktober sollen Inspektoren der IAEO die Anlage besuchen. Erst vergangene Woche war die Atomenergie-Behörde vom Regime in Teheran offiziell von der Anlage unterrichtet worden. Laut Angaben Teherans sollen dort - genauso wie in der Anlage in Natans - Uran nur auf fünf Prozent angereichert werden.

Nach Angaben der Süddeutschen Zeitung, gab es beim Aufbau der iranischen Atomprogramms immer wieder Hilfe aus China. Die Atom-Anlage in Isfahan wurde nach Bauvorlagen aus China gebaut. Bis Mitte der 90er wollte China die Anlage noch selbst liefern. Auf Druck der USA stellte China die Zusammenarbeit 1997 ein. Trotz der Versicherungen gab es immer wieder Berichte, chinesische Ingenieure hätten Isfahan besucht.

Die Zusammenarbeit im Atombereich zwischen China und dem Iran begann schon in den 80er Jahren. Damals wurden iranische Experten in China geschult. (red, derStandard.at, 9.10.2009)