Beaterator (Rockstar Games/Rockstar Leeds) ist für PSP erschienen. Eine iPhone-Umsetzung folgt.

Live-Play-Modus

Song Crafter

Die wenigsten Menschen haben den Beat im Blut, den es braucht, um selbst beschwingende Rhythmen zu kreieren. Da fällt das Abzappeln in der Disco schon leichter. Rockstar hat vergangene Woche eine Software für die PSP veröffentlicht, die es auch unmusikalischen Musikbegeisterten ermöglicht, die Tonleitern der Charts zu erklimmen.

Live in Concert

Mit "Beaterator" kann man auf Basis vorbereiteter Klänge, aber auch eigener Sounds, Musik komponieren. Das Repertoire des Soundkatalogs umfasst Drum-Beats, Bässe, Vocals, Melodien und sogar Ambient-Klänge und Effekte aus den Breichen Pop, House, Breakbeat, Drum&Bass, Hip-Hop, R'n'B und Rock. Für den Anfänger stehen damit genügend Materialien zur Verfügung, um erste Songs zusammen zu zu schustern. Zur Übung und zum lockeren Jammen bietet sich der Live-Play-Modus. Hier kann man wie in einem vereinfachten Musikstudio live Sounds zusammenmischen. Beats, Vocals, Klavier- und Gitarren-Samples und Bässe lassen sich beliebig abmischen. Damit das Ganze nicht in bloßer Lärmbelästigung endet, sorgt das Programm selbst für die taktgerechte Abstimmung. Neben Vorlagen für sämtliche Musikrichtungen können Loops noch einzeln hinzugefügt werden. Dabei wählt man aus dem reichhaltigen Repertoire der bereitgestellten Rockstar-Bibliothek oder bedient sich der eigens von Testimonial und Produzent Timbaland kreierten Beats und Sounds.

Zur Sache

Hat man genug geklimpert, kann man auch eigene Sounds und Vocals in den Katalog importieren. Vorausgesetzt die Dateien liegen im .wav-Format vor. Im Drum Crafter dürfen eigene Beats und Loops erstellt werden. Der finale Mix entsteht im Song Crafter, dem Mischpult für Unterwegs. Alle Samples und Eigenkreationen werden auf maximal 8 Spuren zu einem Song zusammengemischt. Das Ergebnis kann sowohl als midi-Datei, als auch als wav.-Datei auf den MemoryStick der PSP exportiert werden. Es dauert seine Zeit, bis man als Produzenten-Neuling die Strukturen durchschaut hat. Auch die Navigation ist ob der Tastensteuerung des Handhelds etwas gewöhnungsbedürftig. Die Entwickler haben es aber nicht verabsäumt für jedes Werkzeug und jede Funktion ein Tutorial-Video einzubauen. Mit ein wenig Einsatz sollte man also recht rasch seinen ersten Track auf die Reihe bekommen.

Fazit

Beaterator macht im Live-Play-Modus auch Laien eine Menge Freude. Das System garantiert, dass man nicht aus dem Takt gerät und die Vorlagen sind umfangreich genug, um für die ersten Tage genug Pulver zum Verschießen zu haben. Trotz der Limitierung auf 8 Tonspuren und genügend Hilfestellungen verlangt die Erstellung von eigenen Songs doch etwas mehr Aufmerksamkeit ab, als man von einem gewöhnlichen Videospiel erwartet. Mit dem Beat Crafter und der Möglichkeit, eigene Sounds zu importieren, werden einem fast keine Grenzen gesetzt. Ob Profis den Beaterator auch etwas abgewinnen können, sei aus den Augen eines Unmusikalischen dahingestellt. Vielleicht kann die PSP (eine iPhone-Version folgt) als smartes Sketch-Book dienen.

(Zsolt Wilhelm, derStandard.at, 9.10.2009)