München - Gemessen am beruflichen Hintergrund ihrer Bundestagsabgeordneten können die deutschen Sozialdemokraten (SPD) kaum noch den Titel Arbeiterpartei für sich beanspruchen. Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, finden sich unter den 146 SPD-Parlamentariern des neu gewählten Deutschen Bundestages nur noch drei klassische Arbeiter. In der CDU/CSU-Fraktion sitzen demnach sieben Arbeiter.

Stark vertreten sind bei den Sozialdemokraten Lehrer (16), Parteimitarbeiter (14) und Gewerkschaftsfunktionäre (11). Unternehmer finden sich dem Bericht zufolge in der neuen SPD-Fraktion nicht mehr - die sitzen fast ausschließlich in den Reihen von Union (15) und FDP (5).

Von Juristen dominiert

Der neue Bundestag, der am 27. Oktober im Berliner Reichstag zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen kommt, wird laut "Focus" stark von Juristen dominiert (24 Prozent). Darüber hinaus prägen Berufspolitiker das Parlament: 56 Prozent der Mandatsträger gehören dieser Klasse an. 21 Prozent der Volksvertreter sind Beamte. Ungewöhnlich hoch ist der Anteil an Akademikern, darunter 124 mit Doktortitel. Nach wie vor unausgewogen ist das Geschlechterverhältnis: Nur 33 Prozent der Abgeordneten im neuen Bundestag sind weiblich. (APA)