Tirana - Die albanische Regierung will die sterblichen Überreste des 1961 im französischen Exil verstorbenen Ex-Königs Zogu nach Tirana überführen lassen. Ministerpräsident Sali Berisha hat am Wochenende die Einsetzung eines mit dieser Aufgabe zu betrauenden Sonderkomitees angekündigt. "Ahmet Zogu, König der Albaner, war der Architekt des modernen albanischen Staates", hieß es in einer Erklärung des Regierungschefs. Zogu, der 1928 als Staatspräsident die Republik abgeschafft und den Königstitel angenommen hatte, habe seinen Platz im Kreise der "bedeutendsten Persönlichkeiten der Nation".

Zogu, der sich als König auch Zog I. nannte, hatte flüchten müssen, als sein Land im April 1939 von Italien überfallen und besetzt wurde. Nach der Befreiung und der kommunistischen Machtübernahme konnte er nicht heimkehren. Er lebte in Großbritannien und Ägypten und starb 66-jährig in Frankreich. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof von Thiais bei Paris. Seine (als ungarische Gräfin Apponyi geborene) Witwe Geraldine starb 2002 im Alter von 87 Jahren in Tirana und erhielt ein Staatsbegräbnis. Sein Sohn Leka hatte sich 1961 in einem Pariser Hotel selbst zum "König der Albaner" gekrönt.

In Albanien gibt es eine Royalisten-Partei "Legaliteti". 1998 hatte ein Referendum über die Staatsform stattgefunden, bei dem 66,7 Prozent der Bürger für die Republik und 33,3 Prozent für die Wiedererrichtung der Monarchie gestimmt hatten. Gegen Leka war damals Haftbefehl erlassen worden, weil er eine "illegale und bewaffnete" Kundgebung gegen die Wahlkommission in Tirana organisiert haben soll. 2002 ließ er sich auf Einladung des albanischen Parlaments mit seiner Familie definitiv in Tirana nieder. Er fungiert derzeit als Sonderberater des Außenministeriums.  (APA)