Teheran - Die bei den iranischen Präsidentschaftswahlen unterlegenen Kandidaten Mir-Hossein Moussavi und Mehdi Karroubi wollen im staatlichen Fernsehen ihre Vorwürfe des Wahlbetrugs beweisen. Wie die reformorientierte Zeitung "Sarmajeh" am Montag berichtete, fordern sie einen öffentlichen Auftritt im Fernsehen, um Behauptungen zu begegnen, sie hätten keine Beweise für ihre Vorwürfe. Moussavi warf den iranischen Behörden zudem vor, "falsche Informationen" im Zusammenhang mit den Protesten nach der umstrittenen Wiederwahl von Präsident Mahmoud Ahmadinejad zu verbreiten.

"Wenn sie so sicher sind, wieso haben sie dann Angst, dass wir im Fernsehen auftauchen?", sagte Moussavi laut der Zeitung an die Adresse der Behörden. "Warum öffnen sie die Wahlurnen nicht direkt im Fernsehen?" Die beiden Politiker hatten nach dem Urnengang Mitte Juni von massivem Wahlbetrug gesprochen. Ihre Anhänger gingen zu Hunderttausenden auf die Straße, um gegen das offiziell verkündete Ergebnis zu protestieren. Moussavi war früher Premier gewesen, Karroubi Parlamentsvorsitzender. (APA)