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Arbeiter auf dem mit türkischer und norwegischer Hilfe erschlossenen Ölfeld Tawke: Die kurdische Regionalregierung dreht den Ölhahn ab

Foto: AP/Hadi Mizban

Im Streit um die Einnahmen aus den Ölfeldern im der halbautonomen nordirakischen Region Kurdistan hat Ashti Hawrami, der Minister für Rohstoffe, die Einstellung der Exporte angeordnet. "Es wird kein Gratis-Öl mehr geben" schreibt Hawrami auf der Webseite der Regionalregierung. Khalid Saleh, ein Berater des irakischen Ölministers Hussain al-Shahristani, bestätigte gegenüber der "New York Times" den Lieferstopp.

Der Export des im Nordirak geförderten Öls ist nur über Pipelines möglich, die der Zentralregierung gehören. Als die Partner der kurdischen Regionalregierung mit der Förderung begannen, verweigerte ihnen Bagdad zuerst, das Öl zu transportieren. Schließlich lenkte sie Ende Mai doch ein, will den Investoren aber nichts für ihre Öllieferungen bezahlen.

Keine Aufträge für Firmen, die im Nordirak fördern

Die Bagdader Zentralregierung erachtet die von den kurdischen Behörden an die norwegische DNO und die türkische Genel Energy vergebenen Kontrakte als illegal. Somit erhalten Firmen, die Förderkonzessionen in Kurdistan erwerben, im Rest des Landes keine Aufträge mehr.

Obwohl die Region Kurdistan mit 100.000 Barrel am Tag nur einen kleinen Anteil der landesweit täglich geförderten 2.4 Millionen Barrel liefert, birgt die Entscheidung erhebliches Konfliktpotenzial. (bed)