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Der große Sidekick-Ausfall könnte ein Sabotage-Akt gewesen sein, vermuten Insider

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Nachdem in den USA ein misslungenes Server-Upgrade der Microsoft-Tochter Danger zu Datenverlusten bei T-Mobile Sidekick-Kunden geführt hat, wird nun heiß spekuliert, wie es zu einem derartigen Ausfall kommen konnte. An AppleInsider sollen nun Mitarbeiter aus Microsofts Projekt Pink-Team herangetreten sein, die schwere Anschuldigungen gegen den Softwarekonzern hervorbringen. Der Ausfall könnte ein Sabotage-Akt eines verärgerten Mitarbeiters gewesen sein, wird vermutet.

"Ahnungslose Idioten"

Laut den Insidern habe Project Pink bereits vor Microsofts Akquisition von Sidekick-Entwickler Danger existiert. Pink hätte demnach eigentlich auf dem Zune basieren sollen. Es sei aber immer wieder zu Problem gekommen. So hätten die Danger-Mitarbeiter aufgrund von Vertragsklauseln erst ein Jahr nach der Übernahme an dem Projekt mitarbeiten dürfen. Bis dahin seien bereits "unzählige falsche Entscheidungen von ahnungslosen Idioten" getroffen worden, so AppleInsiders Kontakt. In dem Team habe man letztendlich keine Ahnung mehr von Dangers Arbeit gehabt und Features wie SMS aufgrund von Zeitknappheit gestrichen.

Inkompetenz beim Upgrade

Die Insider gehen von zwei Möglichen Szenarien aus, aufgrund deren es zu dem fatalen Ausfall kommen konnte. Einerseits sei es denkbar, dass Microsoft die Infrastruktur von Danger durch eigene ersetzen wollte und dabei etwas grundlegend schief gegangen sei. Nach dieser Theorie hätten die mit dem Upgrade betrauten Personen zu wenige Kenntnisse der Infrastruktur gehabt, die von Danger betrieben worden war. Das halten die angeblichen Mitarbeiter des Pink-Teams aber für weniger wahrscheinlich, da es bei Microsoft schließlich genügend Techniker gebe.

Sabotage?

Eine zweite Möglichkeit sei ein Sabotage-Akt durch einen verärgerten Mitarbeiter. Danger sei weiterhin wie eine eigene Firma unter Microsoft geführt worden, es hätten daher mehrere Mitarbeiter Zugang zu den Servern gehabt - anders als bei Microsoft direkt. Jemand hätte eine "Zeitbombe" installieren können, die alle Daten sowie die Backups gelöscht und die Server Hard Drives formatiert hat, um den Service nicht so schnell wieder zurückbringen zu können. Letztendlich könnte diese "Zeitbombe" auch ihre eigenen Spuren verwischt haben. Jeder andere normale Fehler hätte zu kürzeren Ausfallszeiten geführt, meint die Quelle von AppleInsider.

Keine Erklärung

Ein Indiz für die Sabotage sei, dass weder Danger noch T-Mobile bislang den Grund für den Fehler beim Server-Upgrade genannt hätten. Von den Unternehmen heißt es bislang, dass man noch danach suche. Man bemühe sich noch, einige Kundendaten wiederherzustellen. Nutzer sollten ihre Geräte jedoch vorerst nicht außer Betrieb nehmen, um weitere Datenverluste zu verhindern.

Konsequenzen

T-Mobile werde nun für etwas die Schuld in die Schuhe geschoben, für das das Unternehmen nichts könne. Denn viele Kunden wüssten gar nicht, dass der Sidekick-Service nicht von dem Mobilfunker selbst betrieben werde. Die Insider gehen davon aus, dass es sogar zu einer Massenklage von betroffenen Kunden kommen könnte. T-Mobile habe Kunden mit Datenverlusten einen Gutschein von 100 US-Dollar angeboten. Die Konsequenzen für die Microsoft-Tochter aufgrund des Ausfalls im Rahmen der Service Level Agreements sind indes nicht bekannt. (red)