Wien - 76 Tage nach seinem letzten Langbahn-WM-Rennen in Rom und der "Prügel-Affäre" in einer Diskothek in Ostia startet Markus Rogan am Freitag einen neuen Anlauf. Im Becken. Der 27-Jährige ist Österreichs einziger Beitrag beim zweitägigen Auftakt des Kurzbahn-Weltcups in Durban, der Kurzbahn-Weltmeister hat auch für alle anderen vier Stationen des Bewerbs genannt.

Nach den Welttitelkämpfen und dem anschließenden zweitägigen Krankenhaus-Aufenthalt in Rom hatte er sich von der Öffentlichkeit zurückgezogen, und lediglich mit dem Österreichischen Verband (OSV) per E-Mail kommuniziert. Dann kam die Comeback-Ankündigung aus Los Angeles.

Dort trainiert er an der University of Southern California (UCLA) unter Dave Salo, dem ehemaligen Coach von Aaron Peirsol. Die Banker-Ausblidung bei Raiffeisen wurde vorzeitig beendet, das Unternehmen ließ Mitte September den Sponsor-Vertrag auslaufen.

Rogan will vor allem über 100 m Rücken und 100 m Lagen reüssieren, tritt in Durban aber auch über 50 m Rücken und 100 m Kraul an. Die Weltcup-Serie wurde durch eine Verkürzung auf fünf Wochen zwar übersichtlicher, doch ist die Besetzung nicht mit einer WM zu vergleichen. Ein Antreten Rogans bei der Kurzbahn-EM vom 10. bis 13. Dezember in Istanbul, setzt eine Qualifikation beim Ströck-Qualifying vom 27. bis 29. November im Wiener Stadthallenbad voraus. Manager Ronnie Leitgeb: "Ob Markus vor der EM noch nach Österreich kommt, hängt von seinem Abschneiden bei den ersten beiden Weltcups ab." Mit OSV-Ausnahmegenehmigung wäre auch eine Qualifikation abseits des Ströck-Meetings denkbar.

Neue Wege beschreitet Rogan jedenfalls im Umgang mit den Medien. Interviewen darf nur, wer das Projekt "Testfaye" finanziell unterstützt (800 Euro pro Jahr und Kind). Es ist dies eine Organisation mit dem Ziel, Kindern in Äthiopien die Möglichkeit einer Ausbildung zu geben. (red/APA)