Bild nicht mehr verfügbar.

Bei den Frauengesundheitstagen am kommenden Wochenende im Wiener Rathaus wird es auch eine alternative Modeschau geben, bei der die Frauenkörper nicht in das enge Korsett einer unrealistischen Magermode gedrängt werden.

Foto: APA/Frischauf

Wien - Am Mittwoch haben sowohl das Wiener Programm für Frauengesundheit als auch die Frauengesundheitstage "Fem Vital" ihr zehnjähriges Jubiläum begangen.

Themen wie Essstörungen, Schönheitsoperationen, Schwangerschaft als Krisenzeit oder die Gesundheit von Migrantinnen seien vor zehn Jahren noch keine gewesen, hielt Frauengesundheitsbeauftragte Beate Wimmer-Puchinger bei einer Pressekonferenz Rückschau. Ausblicke auf die aktuellen Problemstellungen wird es am kommenden Wochenende bei den 10. "Fem Vital" geben.

Gender-Aspekt und soziale Dimension

Ganz allgemein habe das Programm für Frauengesundheit maßgeblich dafür gesorgt, dass sich der Genderansatz bei der Gesundheitsversorgung durchzusetzen beginne, pflichtete Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely bei. Zugleich werde immer deutlicher, dass Gesundheit nicht nur ein Geschlecht, sondern auch eine soziale Dimension habe, berichtete Frauenstadträtin Sandra Frauenberger. So gehörten nicht zufällig Alleinerzieherinnen, Migrantinnen, ältere oder behinderte Frauen zu den Zielgruppen des Gesundheitsprogramms.

Frauenleiden Körperwahrnehmung

Ein zentraler Aspekt auch der künftigen Arbeit sei dabei das unrealistische Körperbild, das Frauen durch die Bilder im medialen Raum aufgezwungen werde, kündigte Wimmer-Puchinger an. Laut einer Studie des Frauengesundheitsprogramms sehen 82 Prozent der Frauen ihr Idealgewicht unterhalb ihres derzeitigen Gewichts. 83 Prozent sind mit ihren Körperproportionen unzufrieden, wobei 80 Prozent ihren Selbstwert vom Gewicht abhängig machen und 82 Prozent Angst haben zuzunehmen. Deshalb sei und bleibe man in dem Bereich mit Programmen wie "S-O-Ess" unter dem Motto "No Body is Perfect" aktiv - unter anderem mit der Essstörungshotline 0800 201120.

Programm bei "Fem Vital"

Bei den nächsten "Fem Vital", wo in den vergangenen zehn Jahren 80.000 Teilnehmende gezählt wurden, am kommenden Wochenende (jeweils von 11.00 bis 18.00 Uhr im Rathaus) gibt es auch Vorträge zu Themen wie Allergien, Rückenbeschwerden, Krebs oder Stress. Diese werden in verschiedenen Sprachen gehalten, darunter Punjabi und Urdu. Schnupperkurse werden im Osteoporoseturnen, Beckenbodentraining oder im Trommeln geboten.

Überdies sind Diskussionsrunden unter Titeln wie "Frauengesundheit in Zeiten der Krise" oder "Bleibt die Lust, wenn die Liebe älter wird?" angesetzt. Für die Unterhaltung sorgen Jazz Gitti oder die Rounder Girls. Überdies versprach Wimmer-Puchinger eine alternative Modeschau, bei der die Frauenkörper nicht in das enge Korsett einer unrealistischen Magermode gedrängt würden. (APA)