Wien - Für die Klosterneuburger Bauhandelskette bauMax steht das kommende Jahr im Zeichen der Türkei-Expansion. "Wir werden 2010 insgesamt drei Märkte in der Türkei eröffnen. Das Investitionsvolumen pro Standort beträgt rund 20 Mio. Euro", erklärte bauMax-Vorstandschef Martin Essl. Der erste Markt soll seine Pforten im März 2010 in Samsun an der Schwarzmeerküste öffnen. Danach folgen je ein Markt in Izmit am Marmarameer und Istanbul. Insgesamt will bauMax 2010 rund 100 Millionen Euro in die Expansion investieren.

Der Baustoffhandel in der Türkei sei noch immer fragmentiert und finde überwiegend im Gassenverkauf statt. Es gebe kaum einen "etablierten Großhandel" und die Baumarktdichte sei "extrem gering", so Essl. In den Folgejahren nach 2010 will bauMax zwischen 3 und 5 Standorte in der Türkei eröffnen und langfristig ein Umsatzvolumen von 600 Mio. Euro erreichen. "In der Türkei besteht keine Heimwerkertradition", betonte er. Daher überlege man, auch Montageleistungen anzubieten. Die Expansion werde seit rund drei Jahren vorbereitet.

Die derzeitige Wirtschaftskrise spürt die Baumarkt-Kette vor allem an einer deutlichen Zurückhaltung beim Konsum in Ost- und Südosteuropa. Dieser Trend dürfte sich aufgrund der steigenden Arbeitslosigkeit weiter verstärken, glaubt Essl. Darum habe man die Zu- und Umbauten von Baumärkten zugunsten von Neueröffnungen zurückgestellt. Natürlich habe man alle Investitionen auf dem Prüfstand gestellt, es sei aber wichtig, einen kühlen Kopf zu behalten.

Ungarn ist "schwierigstes" Land

Das schwierigste Land für die Baumarktkette sei derzeit Ungarn, wo die Bevölkerung frustriert sei, sagte Essl. Das Land wurde von den internationalen Finanzinstitutionen mit einem Milliarden-Kredit aufgefangen. Die Anhebung der Mehrwertsteuer in Ungarn im vergangenen Sommer um 5 Prozentpunkte sei ein "starker Tobak".

Trotz der Krise sind die Umsätze bei bauMax laut Essl "stabil". Eine Umsatzprognose für 2009 wollte er aber nicht abgeben. Im ersten Halbjahr verzeichnete das Unternehmen in Österreich ein Umsatzwachstum von 2,5 Prozent auf 308 Mio. Euro. Der Österreich-Anteil am Gesamtumsatz soll heuer Essl zufolge um rund 1 bis 2 Prozentpunkte steigen. Im Vorjahr betrug der Österreich-Anteil rund 44 Prozent bei einem Umsatzvolumen von 1,42 Mrd. Euro (+12,5 Prozent).

Derzeit betreibt bauMax in acht Ländern 140 Märkte. Heuer wurden bisher 8 neue Standorte eröffnet. Zwei weitere sollen noch im November 2009 in Rumänien mit einem Investitionsvolumen von je 10 Mio. Euro eröffnet werden. (APA)