Wien - Lektoren, Drittmittelangestellte und Assistenten in Ausbildung an den Universitäten wollen sich im Kampf gegen prekäre Arbeitsverhältnisse zusammenschließen. Bei einer Veranstaltung der Interessensgemeinschaft Externe LektorInnen (IG elf) und der Plattform Drittmittelpersonal Mittwoch Abend in Wien wurde die Schaffung einer gemeinsamen Struktur angedacht, über die die Interessen der Betroffenen besser als bisher vertreten werden können. Auch Kampfmaßnahmen bis hin zu einem "groß angelegten Lektorenstreik" würden diskutiert, so IG-elf-Präsident Thomas Schmidinger zur APA.

Allein an der Uni Wien hätten 2.500 Lektoren, mehr als 1.000 Drittmittelangestellte und rund 800 Assistenten in Ausbildung nur befristete Verträge und damit kaum Zukunftsperspektiven. An manchen Instituten würden 50 Prozent der Lehre von den Lektoren bestritten, "wir werden von den Unis aber als ersetzbar betrachtet".

Der seit 1. Oktober gültige Uni-Kollektivvertrag könnte laut Schmidinger sogar zu einer Verschlechterung für die Lektoren führen, obwohl er Universitätsmitarbeitern längerfristig planbare Karrieren zu bringen soll. Grund ist das dort vorgesehene Modell der Senior Lecturers: Dies brächte laut Schmidinger zwar einigen wenigen Lektoren eine langfristige Anstellung - allerdings würden dadurch viele der derzeitigen Lektoren ihren Job verlieren.

Wegen der hohen Lehrverpflichtung könnten solche Senior Lecturers sich nur noch der Lehre widmen. "Die Uni würde Praxisbezug und thematische Breite verlieren", warnt Schmidinger. (APA)