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Das Margarita Hilton Hotel auf der Insel Margarita

Foto: APA/EPA/Morales

Caracas - Die linksgerichtete venezolanische Regierung hat eine Luxus-Hotelanlage der amerikanischen Hilton-Kette auf der zu Venezuela gehörenden Karibik-Insel Margarita verstaatlicht. Präsident Hugo Chavez begründete den Schritt am Mittwoch damit, dass das Hotel den Südamerika-Afrika-Gipfel auf Margarita behindert habe. Für das Treffen Ende September sei eine Unmenge von Genehmigungen notwendig gewesen. "Sie wollen dem revolutionären Staat Bedingungen aufzwingen, und das werden wir nicht zulassen", sagte Chávez.

Tourismusminister Pedro Morejon erklärte, es handle sich mitnichten um einen willkürlichen Akt. Vielmehr sei die Betreiberkonzession wegen einer deutlichen Verschlechterung beim Service und wegen zahlreicher Mängel bei der Unterhaltung der Ferienanlage nicht verlängert worden. Zudem sei die venezolanische Regierung seit der Bankenkrise 1995 Miteigentümer des Hotels. "Wir haben keine willkürliche Maßnahmen ergriffen, sondern uns legitim einen Grundbesitz angeeignet, der dem venezolanischen Staat gehört",sagte Morejón.

90.000 Quadratmeter

Verstaatlichungen sind in Venezuela nichts Neues. Bisher wurden aber vor allem Firmen der Öl- und Energiebranche, Zementfabriken und metallverarbeitende Unternehmen unter die Kontrolle des Staates gebracht. Die Hilton-Anlage auf der Urlaubsinsel verfügt über 280 Zimmer, 56 Hotel-Suiten und 154 Suiten mit Teilzeitwohnrecht für Gäste ("Timesharing"). Zudem befinden sich auf dem rund 90.000 Quadratmeter großen Areal mehrere Restaurants, Swimmingpools, eine Marina sowie das größte Spielkasino der Insel.

Das Hotel erklärte auf seiner Internetseite: "Hilton Margarita & Suites ist geöffnet und voll funktionsfähig. Das Resort lädt seine Gäste weiter ein, die Angebote der Insel zu genießen." Am 26. und 27. September war das "Hilton Margarita & Suites" Tagungsort für den Afrika-Südamerika-Gipfel, zu dem rund 30 Staatschefs aus beiden Kontinenten angereist waren. Zu den Teilnehmern gehörte auch Libyens Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi, der neben dem Swimmingpool sein traditionelles Beduinenzelt aufschlug. Die Hilton-Anlage soll nun von einer venezolanischen Hotelkette übernommen werden, der Name des Hotels soll geändert werden. (APA)